Auftritt ohne Kopftuch: Iran ermittelt gegen Schauspielerinnen

    Die Schauspielerin Mitra Farahani protestiert beim Gijón International Film Festival. Sie saß selbst einige Wochen im Iran im Gefängnis, lebt aber inzwischen in Frankreich. Sie hält ein Schild mit Bildern von Opfern der Repression in die Luft.
    Mutig: Die Schauspielerin Mitra Farahani protestiert beim Gijón International Film Festival. Sie saß selbst einige Wochen im Iran im Gefängnis, lebt aber inzwischen in Frankreich. © IMAGO / Pacific Press Agency / IMAGO / Mercedes Menendez
    03.05.2023
    Nach einem Auftritt zweier Schauspielerinnen ohne Kopftuch hat Irans Justiz Ermittlungen eingeleitet. Der Fall sei bei den Behörden registriert worden, nachdem Afsaneh Bajegan (62) und Fatemeh Motamed-Aria (61) in Teheran an einer Veranstaltung zu Ehren eines Schauspielkollegen teilnahmen, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. In den sozialen Medien wurde ein Foto Bajegans bei der Veranstaltung am Sonntag bereits tausendfach geteilt. Im Zuge der von Frauen angeführten Protestwelle im Herbst 2022 im Iran waren mehrere Schauspielerinnen ins Fadenkreuz der Justiz geraten, die sie sich mit der Bewegung solidarisiert hatten. Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstöße gegen den Kopftuchzwang festgenommen worden war.