Auftakt zum Berliner JazzFest

Nils Landgren im Gespräch mit Britta Bürger · 02.11.2011
Das JazzFest Berlin lockt wieder viele Musikfans in die Hauptstadt. Bis zum 6. November erwartet die Besucher ein buntes Programm mit 27 Veranstaltungen. Im Zentrum steht diesmal Polen. Wie der künstlerische Leiter des Jazzfestes, Nils Landgren, sagt, gebe es bei unseren östlichen Nachbarn eine sehr aktive Jazz-Szene.
Britta Bürger: Heute beginnt das JazzFest Berlin 2011, das bis zum kommenden Sonntag wieder rund 200 Musiker präsentiert, darunter diesmal viele Jazzmusiker aus Polen. Damit verabschiedet sich der schwedische Posaunist Nils Landgren als künstlerischer Leiter des JazzFests, das er in den vergangenen Jahren als Netzwerker geprägt hat. Bevor Nils Landgren das JazzFest in diesen Minuten eröffnet, hat er noch einen Abstecher zu uns gemacht. Jazz aus Polen bildet also in diesem Jahr einen großen Schwerpunkt, insgesamt neun Veranstaltungen wird es geben. Welche Beziehungen hat der schwedische Posaunist Nils Landgren zum polnischen Jazz?

Nils Landgren: Ich habe eine Beziehung aufgebaut, weil von Anfang an war ich nicht so bekannt mit der polnischen Szene, außerdem, dass ich Anfang der 90er-Jahre zusammen mit Tomasz Stanko, dem Trompeter, dem Urgestein im polnischen modernen Jazz, mit ihm habe ich viele Jahre zusammengearbeitet - bei Jazz Baltica im Norden. Und durch Tomasz habe ich auch ein paar andere Musiker kennengelernt und natürlich, als wir ein Schwerpunkt Polen machen wollten, das musste ich natürlich ein bisschen mehr lernen.

Bürger: "Made in polend" schreibt Wolf Kampmann im Programm im Programmheft des JazzFestes war schon immer ein besonderes Gütesiegel. Warum?

Landgren: Also, Polen ist ja so, die haben ja seit, ich weiß nicht wie lange, die haben schnell eine Jazzszene aufgebaut, nach dem Krieg und durch alle Jahre haben sie immer riesen Jazzfestivals gehabt, in Warschau und Krakau auch, wo alle Großen gespielt haben, alle, also Miles Davis zum Beispiel, alle die es gibt, jetzt sind die ja fast alle leider verstorben. Dadurch, aber, - die haben das vom Staat gefördert, man hat junge Leute gefördert um Jazz zu spielen und die haben die Möglichkeit gehabt, zum Teil auf jeden Fall, in anderen Ländern zu spielen. Ich habe auch viele polnische Musiker in Schweden kennengelernt, die auch in Schweden gelebt haben.

Bürger: Klingt polnischer Jazz anders als skandinavischer?

Landgren: Ja oft, aber die haben sehr viel gemeinsam. Die haben diese melancholische Art von, also Moll betonte Musik und ich habe auch festgestellt, dass schwedische Volksmusik und polnische Volksmusik klingt, zum Teil auf jeden Fall sehr ähnlich. Wir haben also eine große Verbindung, und in Schweden gibt es sogar einen Nationaltanz, der nennt sich Polska, das ist ein Dreivierteltakt und ich meine ein Polska müsste auch aus Polen kommen.

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Sie können das vollständige Gespräch mit Nils Landgren, das im Radiofeuilleton lief, mindestens bis zum 31.03.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
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