Aufsichtsrat und Gesellschafter der documenta werfen künstlerischer Leitung "Verantwortungslosigkeit" vor

    Ein Besucher betrachtet einen Film der Reihe "Tokyo Reels Film Festival" auf der Documenta.
    Die kritisierte Filmreihe "Tokyo Reels Film Festival" zeigt Agitprop-Material des militanten palästinensischen Widerstands gegen die israelische Armee. © imago-images / Peter Hartenfelser
    Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta haben der künstlerischen Leitung der Ausstellung "Verantwortungslosigkeit" vorgeworfen. Die Freiheit der Kunst sei ein hohes Gut und die exklusive künstlerische Verantwortung der documenta fifteen liege bei dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa, erklärten Aufsichtsrat und Gesellschafter am Freitag in einer Presserklärung. Die Kuratorinnen und Kuratoren weigerten sich jedoch, in "eine selbstkritische Reflexion der Ereignisse" zu gehen. Die documenta fifteen wird seit Monaten von Antisemitismus-Vorwürfen begleitet. Zuletzt hatte sich ein Expertengremium dafür ausgesprochen, einen umstrittenen pro-palästinensischen Propagandafilm nicht mehr zu zeigen, zumindest bis er angemessen eingeordnet werde. Die Gesellschafter - die Stadt Kassel und das Land Hessen - schlossen sich dieser Forderung an. Ruangrupa sowie die Geschäftsführung der documenta hingegen lehnten sie ab. Ruangrupa warf dem Expertengremium zuem Rassismus und Zensur vor. Dies wiesen Aufsichtsrat und Gesellschafter jetzt auf das Schärfste zurück.