Aufgedeckt - bevor es passiert

Die Fake-News 2017

Eine Hebamme untersucht eine Schwangere
Nachwuchs-Schwemme in Polen nach Anhebung des Kindergeldes? - Von wegen! © dpa-Zentralbild / Matthias Hiekel
Von André Zantow · 02.01.2017
Fake-News könnten die Wahlkämpfe in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden maßgeblich beeinflussen - oder in Polen für Nachwuchs sorgen. Um klarzumachen, was gar nicht stimmen wird, finden Sie hier die aberwitzigsten Falschmeldungen des neuen Jahres.
Januar – Bei der Winterklausur im Kloster Seeon hat die CSU ihr Programm für die Bundestagswahl vorgestellt. Unter dem Titel "Make Lederhosen Great Again" wolle die CSU für die Interessen der älteren Lederhosenträger kämpfen. Die Idee dazu kam von Karl Theodor zu Guttenberg, der aus den USA zurückgekehrt ist und CSU-Wahlkampfmanager wird.


Februar
– US-Präsident Trump konnte mit seiner neuen Reality-Show "The fabulous life of Mr. President" einen Quotenrekord in den USA erzielen. Besonders bei den weißen Männern im sogenannten "Bible-Belt", im "Rust-Belt" und im "Angry-Belt" lag die Einschaltquote bei weit über 70 Prozent. Trump twitterte danach, er wolle Fernsehen wieder groß machen und alle, die ihn nicht geschaut hätten, seien Muslime, Mexikaner oder nicht von den Russen gehackt worden..

März – In Polen hat die starke Anhebung des Kindergeldes durch die national-konservative PiS-Regierung erste sichtbare Folgen. Laut Parteichef Kaczynski ist praktisch die Hälfte der polnischen Bevölkerung schwanger. Damit seien gleich mehrere Probleme gelöst. Erstens: Die Arbeitslosenquote sei niedriger, zweitens: würde der private Konsum von Gurken und Eis angekurbelt und drittens habe man nun etwas Ruhe bei der leidigen Diskussion um "Frauen, Gleichberechtigung, und dem ganzen Zeug", so Kaczynski.

Mai – Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat es doch keinen Rechtsruck gegeben. Entgegen der Stimmung zuvor auf Facebook und in den Kommentarspalten der Zeitungen haben rund 90 Prozent der Wähler ihre Stimme einer demokratischen Partei gegeben. Aus Kreisen von SPD und Union hieß es danach überrascht: Offenbar würden Wutbürger, Trolle und Social Bots doch nicht die Mehrheit in Deutschland stellen. Als Konsequenz wolle man künftig wieder zuhause bei den Menschen klingeln, statt Hass-Kommentare zu lesen. Renate Künast gefällt das.

Juli – In der zweiten Staffel der US-Erfolgs-Reality-Serie "The Famulous Life of Mr. President" wird offenbar Wladimir Putin eine Gastrolle erhalten. Wie Donald Trump über twitter mitteilte, sei er froh Putin für diesen Job gewinnen zu können. Zusammen würden sie den Walfang und die Jagd auf Bisons wieder groß machen, so Putin und Trump bei Facebook-Life mit freiem Oberkörper. Kürzlich verschwanden übrigens zwei zwei Bisons aus dem Hamburger Zoo Hagenbeck während des G20-Gipfels. Zu Hintergründen ermitteln die Geheimdienste noch.
Nach dem Platzkonzert der Freiwilligen Feuerwehr in Schöffau im Allgäu machen sich zwei Musiker auf den Heimweg.
Nach dem Platzkonzert der Freiwilligen Feuerwehr in Schöffau im Allgäu machen sich zwei Musiker auf den Heimweg. © picture alliance/dpa/ Markus C. Hurek


August – Das Visum von Edward Snowden in Russland ist abgelaufen. Die Bundesrepublik gewährt Asyl. Allerdings schafft Snowden es nicht durch die neuen Transitzonen und wird nach Afghanistan abgeschoben. Er könne ja beim IT-Support der Taliban arbeiten, so Innenminister de Maiziere.

November – Nach der verlorenen Bundestagswahl hat Angela Merkel ihr neues Amt angetreten. Sie wird Nachfolgerin von Papst Franziskus, wie der Vatikan mitteilte. Der scheidende Papst wolle sich künftig mehr seinem neuen Fußwasch-Salon widmen. Da habe immer seine Leidenschaft gelegen, so Franziskus. Über seine Nachfolgerin äußerte er sich zufrieden: Merkel sei die einzige weltweit bekannte Führungspersönlichkeit, die gerade Zeit und christliche Werte habe. Und an Frauen müsse man sich eben gewöhnen im 21. Jahrhundert.

Dezember – In der Europäischen Union ist die neue Flüchtlings-Verordnung in Kraft getreten. Demnach darf jeder Mensch in der EU Schutz suchen, der 250.000 Euro bezahlt. "Dann sei uns egal, welche Religion, Herkunft oder Hautfarbe, der Typ habe", so Ungarns Premier Viktor Orban. In Ungarn habe sich das System schon bewährt. Ausländer könnten EU-Pässe kaufen und Fidesz-Politiker dickere Autos fahren, so Orban.
Merkel zu Privataudienz bei Papst Franziskus
Merkel zu Privataudienz bei Papst Franziskus© Bundesregierung | djpa
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