Auferstehung des Admiralspalastes

Die Zukunft des Berliner Metropol-Theaters ist gesichert. Der neue Besitzer, Falk Walter, hat heute offiziell den Gebäudekomplex in der Berliner Friedrichstraße übernommen und angekündigt, mit der Rückbenennung des Theaters in "Admiralspalast" an die große Zeit des Vergnügungstempels anknüpfen zu wollen. Die Wiedereröffnung ist bereits für April 2006 geplant.
Walter, der in Berlin bereits Veranstaltungsorte wie die "arena" betreibt, hatte den seit 1997 leer stehenden Komplex für eine Millionen Euro übernommen. Bevor der Betrieb im nächsten Jahr wieder aufgenommen werden kann, sollen 13 Millionen Euro in die traditionsreiche Stätte fließen. Das klinge, so Walter im Deutschlandradio Kultur, wenig, das Gebäude sei zwar nicht jungfräulich, aber es sei nicht geschlossen worden, weil es baufällig gewesen sei, sondern weil der Betreiber insolvent war.

Walter sagte, er sei froh darüber, dass die Finanzierung ohne öffentliche Mittel auskomme. Zugleich finde er es aber "entsetzlich", dass sich das Land immer weiter aus der Kulturförderung zurückziehe.

Der Charme des Gebäudes soll trotz umfangreicher Umbaumaßnahmen erhalten bleiben. Geplant sind nun drei Bühnen. Der große Saal soll 1600 Gästen Platz bieten. Ferner sind eine Studiobühne mit 600 Plätzen sowie eine Kleinkunstbühne im Konzept vorgesehen.

Die neuen Betreiber planen einen 24-Stunden-Betrieb mit Unterhaltungstheater, Konzerten, Bällen, Festivals und zahlreichen weiteren Veranstaltungen. Außerdem soll es ein Solebad und ein "Grand Cafe" in der Friedrichstraße geben.

Walter bezeichnete das Areal als "paradiesisch". Es biete die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Formen von Kultur an einem Platz anzubieten.

Die Geschichte des traditionsreichen Hauses geht bis in das Jahr 1873 zurück. Zunächst entstand hier eine Badeanstalt. Später kamen ein Kino, Kegelbahnen und Cafes hinzu.

1955 zog das Ensemble des Metropol-Theaters in das Gebäude des Admiralspalastes. Vor acht Jahren wurde das Haus geschlossen. Aus mangelnder Wirtschaftlichkeit drohte sogar der Abriss.