"Aufbruch 1909"
"Aufbruch 1909" ist eines der zentralen Themen der laufenden Saison beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, und auch das Konzert am 14. Februar stellt Kompositionen vor, die um das Jahr 1909 entstanden sind - und zwar ausschließlich russische: der junge griechische Dirigent Constantinos Carydis debütiert beim DSO mit Werken von Anatoli Ljadov, Alexander Skrjabin und Sergej Rachmaninow. Der 1948 in New York geborene Pianist Garrick Ohlsson ist Solist des Abends.
Anatoli Ljadov, ein Schüler von Nikolaj Rimski-Korsakow, wurde zu etlichen seiner Tondichtungen durch nationale Mythen inspiriert, so stammt auch der Stoff seiner Legende für Orchester "Kikimora" aus einer Sammlung russischer Volksmärchen: Ein stecknadelgroßer Hausgeist treibt darin lärmend und pfeifend sein boshaftes Spiel. Ljadov setzt die Sage in all ihren fantastisch-infernalischen Zügen suggestiv um - ein dämonischer Klangzauber, der 1905 geschrieben wurde.
Alexander Skrjabin ging in seiner Fantasie weit über die reiche russische Sagenwelt hinaus. Er schuf sich seine eigene mystische Kunstreligion. Einblicke in seine Gedankenwelt ermöglicht seine umfangreiche Dichtung Poema extasa, in der er den fortwährenden Kampf des sich selbst erhebenden Ichs beschreibt, der sich schließlich bis zur Erlösung des Weltalls durch die göttliche Kraft des freien Willens steigert. Diese von Skrjabin in seiner Dichtung beschriebene Ekstase als höchste Daseinsform findet sich in der 1908 entstandenen Sinfonischen Dichtung Poème de l’Extase musikalisch wieder.
Sergej Rachmaninow dagegen blieb fest der europäisch-klassischen Formensprache verhaftet. Mystisch-kunstreligiöse Ansätze wie bei Skrjabin lagen ihm fern, wenngleich sich aus dem berühmt gewordenen Hauptthema seines Dritten Klavierkonzerts eine melodische Verwandtschaft zu einem alten orthodoxen Kirchengesang herauslesen lässt. Das Konzert entstand 1909 anlässlich seiner ersten Nordamerikatournee und zählt bis heute zu einem der technisch schwierigsten seiner Art.
Den anspruchsvollen Solopart übernimmt beim DSO-Konzert am 14. Februar Garrick Ohlsson, US-amerikanischer Pianist, Gewinner des Chopin-Wettbewerbs von 1970.
www.dso-berlin.de
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 14.2.2009
Anatoli Ljadov
"Kikimora”, Tondichtung op. 63
Alexander Skrjabin
"Le poème de l’extase" op. 54
ca. 20:40 Konzertpause mit Nachrichten
"Drei Russen, drei Zeitgenossen - aber keine Brüder im Geiste"
Von Hans Rempel
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30
Garrick Ohlsson, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Constantinos Carydis
Alexander Skrjabin ging in seiner Fantasie weit über die reiche russische Sagenwelt hinaus. Er schuf sich seine eigene mystische Kunstreligion. Einblicke in seine Gedankenwelt ermöglicht seine umfangreiche Dichtung Poema extasa, in der er den fortwährenden Kampf des sich selbst erhebenden Ichs beschreibt, der sich schließlich bis zur Erlösung des Weltalls durch die göttliche Kraft des freien Willens steigert. Diese von Skrjabin in seiner Dichtung beschriebene Ekstase als höchste Daseinsform findet sich in der 1908 entstandenen Sinfonischen Dichtung Poème de l’Extase musikalisch wieder.
Sergej Rachmaninow dagegen blieb fest der europäisch-klassischen Formensprache verhaftet. Mystisch-kunstreligiöse Ansätze wie bei Skrjabin lagen ihm fern, wenngleich sich aus dem berühmt gewordenen Hauptthema seines Dritten Klavierkonzerts eine melodische Verwandtschaft zu einem alten orthodoxen Kirchengesang herauslesen lässt. Das Konzert entstand 1909 anlässlich seiner ersten Nordamerikatournee und zählt bis heute zu einem der technisch schwierigsten seiner Art.
Den anspruchsvollen Solopart übernimmt beim DSO-Konzert am 14. Februar Garrick Ohlsson, US-amerikanischer Pianist, Gewinner des Chopin-Wettbewerbs von 1970.
www.dso-berlin.de
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 14.2.2009
Anatoli Ljadov
"Kikimora”, Tondichtung op. 63
Alexander Skrjabin
"Le poème de l’extase" op. 54
ca. 20:40 Konzertpause mit Nachrichten
"Drei Russen, drei Zeitgenossen - aber keine Brüder im Geiste"
Von Hans Rempel
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30
Garrick Ohlsson, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Constantinos Carydis