Auf dem Weg zur ersten Kanzlerin
"Frau Bundeskanzlerin" - So lautet der korrekte Titel für Angela Merkel, sollten die Wählerinnen und Wähler dem Vorschlag der Unionsparteien folgen. Frau, ostdeutsch, evangelisch, jung - schon ihre Kandidatur steht für tief greifende Veränderungen in diesem Land. Plötzlich ging alles ganz schnell und wirkt auch das Sensationelle ganz selbstverständlich.
Schon seit langem waren Zweifel daran, dass Frau Merkel an den Stäben des Kanzleramtes rüttelt, nicht mehr erlaubt. Seit der auf den letzten Metern verlorenen Bundestagswahl mit dem CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber als Kandidaten, konnte niemand in der CDU und auch der CSU mehr an ihr vorbeikommen, wenn er es denn wollte. Auch die Parteifreunde, die an ihren Fähigkeiten zweifelten und noch zweifeln, wagten sich nicht mehr aus der Deckung.
Angela Merkel hatte vor drei Jahren Edmund Stoiber bei einem Frühstück die Kanzlerkandidatur angetragen. Dieser revanchierte sich nun bei einem Abendessen. Es wird ihm nicht leicht gefallen sein, im Konrad Adenauer Haus öffentlich zu versichern, er werde nun alles tun, damit Angela Merkel die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland wird. Die Union hat sehr schnell auf den Überraschungscoup des heutigen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, Neuwahlen anzustreben, reagiert. Ja, Schröder hat der Union zur Geschlossenheit verholfen. Möglicherweise hat er, wie viele andere auch, Angela Merkel unterschätzt. Seine Strategie, einen personalisierten Wahlkampf zu führen, also: "Sie oder ich" könnte sich als Strategie für die Niederlage herausstellen. Denn schon unmittelbar vor der offiziellen Nominierung der Kanzlerkandidatin lag sie bei den Umfragen im direkten Vergleich vorn.
Die politische Karriere von Angela Merkel hat naturgemäß erst nach der Wende, also vor 15 Jahren, begonnen. Sie hat damit deutlich weniger Erfahrungen im Kampf um die Macht als alle ihre Mitbewerber. Doch diesen vermeintlichen Nachteil hat sie sehr geschickt in einen Vorteil gewendet. Sie hat sich noch nicht in Kämpfen aufgerieben und vermittelt, was die Bürger am meisten vermissen, nämlich Glaubwürdigkeit.
Ihre kurze Rede nach der Nominierung war ein komprimiertes Wahlprogramm, nicht überraschend aber überzeugend. "Agenda Arbeit" klingt weniger bürokratisch als "Agenda 2010"; Es rückt das Problem Nummer Eins in den Mittelpunkt des Wahlkampfes. Die Union wird, schon aus Erfahrung klug geworden, nicht den Fehler begehen, den Menschen alles zu versprechen und zu behaupten, mit einer Kanzlerin ließe sich in Kürze die Wirtschaft ankurbeln und die Arbeitslosigkeit beseitigen.
Bis heute wusste man, dass Angela Merkel die Macht anstrebt, aber nicht, für welche Politik sie diese einsetzen will. In den nächsten Wochen muss sie auch diese Frage beantworten.
Angela Merkel hatte vor drei Jahren Edmund Stoiber bei einem Frühstück die Kanzlerkandidatur angetragen. Dieser revanchierte sich nun bei einem Abendessen. Es wird ihm nicht leicht gefallen sein, im Konrad Adenauer Haus öffentlich zu versichern, er werde nun alles tun, damit Angela Merkel die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland wird. Die Union hat sehr schnell auf den Überraschungscoup des heutigen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, Neuwahlen anzustreben, reagiert. Ja, Schröder hat der Union zur Geschlossenheit verholfen. Möglicherweise hat er, wie viele andere auch, Angela Merkel unterschätzt. Seine Strategie, einen personalisierten Wahlkampf zu führen, also: "Sie oder ich" könnte sich als Strategie für die Niederlage herausstellen. Denn schon unmittelbar vor der offiziellen Nominierung der Kanzlerkandidatin lag sie bei den Umfragen im direkten Vergleich vorn.
Die politische Karriere von Angela Merkel hat naturgemäß erst nach der Wende, also vor 15 Jahren, begonnen. Sie hat damit deutlich weniger Erfahrungen im Kampf um die Macht als alle ihre Mitbewerber. Doch diesen vermeintlichen Nachteil hat sie sehr geschickt in einen Vorteil gewendet. Sie hat sich noch nicht in Kämpfen aufgerieben und vermittelt, was die Bürger am meisten vermissen, nämlich Glaubwürdigkeit.
Ihre kurze Rede nach der Nominierung war ein komprimiertes Wahlprogramm, nicht überraschend aber überzeugend. "Agenda Arbeit" klingt weniger bürokratisch als "Agenda 2010"; Es rückt das Problem Nummer Eins in den Mittelpunkt des Wahlkampfes. Die Union wird, schon aus Erfahrung klug geworden, nicht den Fehler begehen, den Menschen alles zu versprechen und zu behaupten, mit einer Kanzlerin ließe sich in Kürze die Wirtschaft ankurbeln und die Arbeitslosigkeit beseitigen.
Bis heute wusste man, dass Angela Merkel die Macht anstrebt, aber nicht, für welche Politik sie diese einsetzen will. In den nächsten Wochen muss sie auch diese Frage beantworten.