Atomprogramm

"Iranische Seite wird der Kontrolle zustimmen"

In einer Straße der iranischen Hauptstadt Teheran halten junge Iraner die Nationalflagge in die Luft, während sie die Übereinkunft im Atomstreit feiern.
Auf den Straßen der iranischen Hauptstadt Teheran bricht nach der Einigung über ein Atomabkommen Jubel aus. © picture alliance / dpa / Abedin Taherkenareh
Behrooz Abdolvand im Gespräch mit Oliver Thoma · 03.04.2015
Jede militärische Nutzung der Atomenergie sei nun ausgeschlossen, aber der Iran wolle auch keine Bombe bauen, sagte der Berliner Politologe Behrooz Abdolvand im Deutschlandradio Kultur. Das Abkommen von Lausanne habe das Mandat der Bevölkerung und die Unterstützung des geistlichen Oberhauptes.
Der Berliner Politikwissenschaftler Behrooz Abdolvand hält es für sicher, dass mit der in Lausanne getroffenen Übereinkunft jede militärische Nutzung der Atomtechnologie durch den Iran ausgeschlossen sei. Die Iraner könnten hingegen wissenschaftlich und friedlich die Atomindustrie und Atomenergie benutzen, sagte Abdolvand im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur:
"Und weil ich der Meinung bin, dass die iranische Seite mehr oder weniger mit einem Konsens zwischen allen Gruppierungen in diese Verhandlungen gekommen ist, ist das aus der Sicht von Iran ein gutes Ergebnis."
Fatwa: Iran baut keine Atombombe
Auch die Akzeptanz der nun vereinbarten Kontrollen sei Konsens, nachdem der Ajatollah Chamenei, das geistliche Oberhaupt, mit einer Fatwa erklärt habe, dass Iran keine Atombombe bauen wolle und sie den Iranern keine Sicherheit biete. "Er hat entschieden, es tatsächlich auf die friedliche Nutzung zu reduzieren", sagte Behrooz Abdolvand. "Ich bin sicher, dass die iranische Seite dieser Kontrolle zustimmen wird."
Die Einigung zeige "mit Sicherheit" einen Wandel in der iranischen Politik. Die Iraner hätten Präsident Hassan Rohani gewählt, "weil er erklärte, dass er die Atomproblematik und die Sanktionen lösen wird. Er hat das Mandat der iranischen Bevölkerung und Unterstützung von Revolutionsführer Chamenei." Auch aus dieser Perspektive sei ein Nationalkonsens vorhanden.
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