Atome unseres Universums
Theodore Gray hat mit "Die Elemente" ein bilderreiches Buch vorgelegt. Anschaulich geht er auf Helium, Natrium, Kupfer, Eisen, Gold, Arsen und Uran ein - und zeigt Stoffe, aus denen die Welt besteht.
Die Elemente sind seine Leidenschaft. Theodore Gray besitzt zu Hause eine riesige Sammlung von ihnen. Spröde, klumpig, glitzernd, flüssig, pulver- oder gasförmig hat er sie in mehr als 2000 Proben, verarbeitet oder in ihrer Reinform, zusammengesammelt. In einem grandiosen Bildband stellt er sie großzügig auf jeweils einer Doppelseite vor. Helium, Natrium, Kupfer, Eisen, Gold, Arsen, Uran: Die Stoffe, aus denen unsere Welt besteht, als anschauliches Periodensystem.
Erst 2002 fing er an, Dinge zu sammeln, die überwiegend aus einem einzigen Element bestehen. Überraschend oft wurde er dabei auf eBay fündig und erhielt deswegen sogar einmal Besuch vom FBI, als sich das vermeintlich alte Geschossteil aus Niob als von einem Militärstützpunkt gestohlene Raketendüse entpuppte ...
Ein Gang durch die Elemente klingt eigentlich nach einer etwas drögen Angelegenheit. Im Chemieunterricht hing früher ein großes Poster an der Wand, eine Tabelle mit kryptischen Buchstabenkürzeln und vielen römischen und arabischen Zahlen. Die Vorstellungskraft wurde davon nicht beflügelt.
Das nackte Zahlengitter erzählte keine Geschichte und verriet dem Uneingeweihten nichts über die Eigenschaften der Dinge hinter den Kürzeln. Aber dass sich das Periodensystem auch anders darstellen lässt, beweist Theodore Gray mit seinem überaus bilderreichen Buch "Die Elemente".
Schon etliche andere haben vor ihm versucht, das Periodensystem anschaulich zu machen. Theodore Grays Buch sticht trotzdem heraus. Er verzichtet auf lange Erklärungen und kommt sogar ohne eine umfassende Geschichte der Entstehung des Periodensystems aus. Die meisten wissenschaftlichen Details, wie das Atomgewicht, die Dichte oder die Elektronenorbitale, die sich schematisch oder mit ein paar Zahlen ausdrücken lassen, finden ihren Platz in einer Spalte am Rand und werden nicht noch einmal im Text ausformuliert.
Stattdessen widmet er sich lieber dem Vorkommen und dem Nutzen der Elemente. Welche oft unerwartete technische Verwendung sie hatten und haben, wird durch die vielen Bildbeispiele deutlich, die überwiegend sein Koautor Nick Mann geschossen hat. Sie lassen die Stoffe seitengroß zur Geltung kommen, wo es möglich ist in ihrer Reinform.
Theodore Grays Steckbriefe zu den einzelnen Elementen sind kurz, aber ebenso anschaulich wie die Bilder. Schon der allererste Satz des Buches setzt den Ton, in dem die Erklärungen später weitergehen: "Das Periodensystem ist ein universeller Katalog, der alles enthält, was Ihnen auf den Fuß fallen kann." Lakonisch erklärt er, warum Kupfer ein fast perfektes Metall ist, Cobalt ihn nervös macht, Titan ein Superstar und Brom zwar giftig, aber dennoch aus gutem Grund fast jedem Kinderpyjama beigemengt ist.
Die kurzweiligen Kommentare zu den 118 Elementen machen Lust auf mehr. Zwar fühlt man sich nicht umfassend, aber durchweg interessant informiert. Eine heraustrennbare, doppelseitige Übersicht schließt den Band ab. Ein Buch, das garantiert auch Leute kaufen werden, die sonst keine Bücher lesen.
Besprochen von Gerrit Stratmann
Theodore Gray: Die Elemente. Bausteine unserer Welt
Fackelträger Verlag, Köln 2010, 240 Seiten, 29,95 Euro
Erst 2002 fing er an, Dinge zu sammeln, die überwiegend aus einem einzigen Element bestehen. Überraschend oft wurde er dabei auf eBay fündig und erhielt deswegen sogar einmal Besuch vom FBI, als sich das vermeintlich alte Geschossteil aus Niob als von einem Militärstützpunkt gestohlene Raketendüse entpuppte ...
Ein Gang durch die Elemente klingt eigentlich nach einer etwas drögen Angelegenheit. Im Chemieunterricht hing früher ein großes Poster an der Wand, eine Tabelle mit kryptischen Buchstabenkürzeln und vielen römischen und arabischen Zahlen. Die Vorstellungskraft wurde davon nicht beflügelt.
Das nackte Zahlengitter erzählte keine Geschichte und verriet dem Uneingeweihten nichts über die Eigenschaften der Dinge hinter den Kürzeln. Aber dass sich das Periodensystem auch anders darstellen lässt, beweist Theodore Gray mit seinem überaus bilderreichen Buch "Die Elemente".
Schon etliche andere haben vor ihm versucht, das Periodensystem anschaulich zu machen. Theodore Grays Buch sticht trotzdem heraus. Er verzichtet auf lange Erklärungen und kommt sogar ohne eine umfassende Geschichte der Entstehung des Periodensystems aus. Die meisten wissenschaftlichen Details, wie das Atomgewicht, die Dichte oder die Elektronenorbitale, die sich schematisch oder mit ein paar Zahlen ausdrücken lassen, finden ihren Platz in einer Spalte am Rand und werden nicht noch einmal im Text ausformuliert.
Stattdessen widmet er sich lieber dem Vorkommen und dem Nutzen der Elemente. Welche oft unerwartete technische Verwendung sie hatten und haben, wird durch die vielen Bildbeispiele deutlich, die überwiegend sein Koautor Nick Mann geschossen hat. Sie lassen die Stoffe seitengroß zur Geltung kommen, wo es möglich ist in ihrer Reinform.
Theodore Grays Steckbriefe zu den einzelnen Elementen sind kurz, aber ebenso anschaulich wie die Bilder. Schon der allererste Satz des Buches setzt den Ton, in dem die Erklärungen später weitergehen: "Das Periodensystem ist ein universeller Katalog, der alles enthält, was Ihnen auf den Fuß fallen kann." Lakonisch erklärt er, warum Kupfer ein fast perfektes Metall ist, Cobalt ihn nervös macht, Titan ein Superstar und Brom zwar giftig, aber dennoch aus gutem Grund fast jedem Kinderpyjama beigemengt ist.
Die kurzweiligen Kommentare zu den 118 Elementen machen Lust auf mehr. Zwar fühlt man sich nicht umfassend, aber durchweg interessant informiert. Eine heraustrennbare, doppelseitige Übersicht schließt den Band ab. Ein Buch, das garantiert auch Leute kaufen werden, die sonst keine Bücher lesen.
Besprochen von Gerrit Stratmann
Theodore Gray: Die Elemente. Bausteine unserer Welt
Fackelträger Verlag, Köln 2010, 240 Seiten, 29,95 Euro