ASU-Präsident Patrick Adenauer: Staatliche Insolvenzverschleppung bei Opel rettet keinen Job

29.05.2009
Nach Meinung von Patrick Adenauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) vollzieht sich in Deutschland derzeit eine "Insolvenzverschleppung mit staatlicher Hilfe". Vor dem Hintergrund der drohenden Pleite des Autoherstellers Opel erklärte Adenauer: Man dürfe die Insolvenz nicht verdrängen, nur so sei ein späterer Neuanfang des Unternehmens möglich.
Adenauer, geschäftsführender Gesellschafter des Bauunternehmens Bauwens GmbH & CoKG, sagte wörtlich: "Diese Insolvenzverschleppung, die hier stattfindet mit staatlicher Hilfe, führt am Ende genau zum Gegenteil, das ist meine feste Überzeugung. Alle meinen es gut […] und wollen dem Wähler Sand in den Augen streuen. Doch am Ende wird durch so etwas kein Arbeitsplatz gerettet." Zudem sei dadurch noch kein einziges Auto mehr verkauft.

In der ASU gebe es wenig Verständnis für eine Rettung von Opel mit staatlicher Hilfe: Wenn jedes Unternehmen, das in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecke, Hilfe vom Staat forderte, würde dieser "ganz schnell ausbluten", sagte Adenauer. Viel wichtiger sei es, "eine Heilung von innen" zu ermöglichen. "Es müssen die Anreize zu konsumieren verstärkt werden, die Leute müssen mehr Geld netto in der Tasche haben. Nur darüber kann es gehen."

Generell müsse Deutschland ein anderes Verständnis von Insolvenz entwickeln. Der Begriff müsse vom "falschen Hauch des totalen Scheiterns" befreit werden. Die USA seien ein gutes Beispiel dafür, wie es anders funktionieren könne: "Die lassen GM in Insolvenz gehen, um es von Altschulden zu befreien, um es dann neu und erleichtert wieder an den Start zu setzen.

Genau dafür ist das Insolvenzrecht da." Er sei überzeugt, so Adenauer, dass auch die Holzmann AG seinerzeit hätte gerettet werden können, wenn der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die Insolvenz des Unternehmens zugelassen hätte.