Astrophysikerin Lisa Kaltenegger

Wie suchen Sie nach anderen belebten Planeten?

Die Astronomin Lisa Kaltenegger
Die Astronomin Lisa Kaltenegger © privat
Moderation: Matthias Hanselmann · 06.08.2015
Mit 16 Jahren wählte Lisa Kaltenegger auf dem Gymnasium das Schulfach Astronomie. Die Faszination für das Weltall hat sie seitdem nicht mehr losgelassen. Heute ist die gebürtige Österreicherin Expertin für Planetenatmosphären und forscht in den USA.
Nach Forschungsstationen am Max-Planck-Institut und der Harvard University ist Lisa Kaltenegger seit dem letzten Sommer an der amerikanischen Cornell Universität als Professorin tätig und baut dort das Institut für "Kleine Blaue Planeten" mit auf.
Ihr Interesse gilt der Welt außerhalb unseres Sonnensystems. Dabei sind Lichtjahre für sie genauso theoretisch wir für Menschen, die nicht vom Fach sind. Die unglaublichen Entfernungen stellt sich Kaltenegger deswegen ganz bildlich vor: "Wenn Sie unser ganzes Sonnensystem auf einen Keks zusammenschrumpfen, dann ist der nächste Stern zwei Fußballfelder weg."
Vielfalt und Anzahl der Sterne und Planeten sind riesig "da draußen". Es wimmele nur so von Planetensystemen, sagt Kaltenegger. Und mit allem, was wir über die fremden Welten erfahren, lernten die Menschen auch mehr über die Erde, die Atmosphäre und das Klima.
Auf der Suche nach Leben im Weltall
Gibt es irgendwo anders Leben? Oder sind wir allein im Universum? Die Voraussetzungen für Leben bringen vermutlich eine große Anzahl von Planeten mit. Jeder fünfte Stern, den man nachts am Himmel sehe, habe einen Planeten, der potenziell eine zweite Erde sein könnte, so die Forscherin.
Rein statistisch ist die Wahrscheinlichkeit deswegen hoch. Doch Kaltenegger will nicht spekulieren, ihre persönliche Vermutung nicht teilen. Denn es gebe noch nicht genug Daten, um die Frage zu beantworten. Und was sie persönlich denke, hänge sie morgens an den Türnagel ihres Büros: "Weil sonst findet man ja genau das, was man finden möchte."
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