ASMR-Effekt in Videos

Wie ein Orgasmus im Gehirn

Eine junge Frau verfolgt die Sendung "Gentle Whispering" (Sanftes Flüstern) auf einem YouTube Kanal.
Eine junge Frau verfolgt die Sendung "Gentle Whispering" (Sanftes Flüstern) auf einem YouTube Kanal. © picture alliance / dpa / Jens Büttner
Sylvia Lundschien im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 13.10.2015
ASMR bedeutet "Autonomous Sensory Meridian Response". Sucht man den Begriff im Internet, findet man Videos mit mehr als zwölf Millionen Klicks. Was aber macht den ASMR-Effekt, der sich wie ein Orgasmus fürs Gehirn anfühlen soll und zum Beispiel durch sanfte Geräusche erzeugt wird, wirklich aus?
ASMR ist ein nicht wissenschaftlich erwiesenes Phänomen, das sich vor allem durch diverse YouTube-Videos verbreitet hat, die durch bestimmte Trigger wie "Soft Speaking", das Geräusch von Haarekämmen, Papierrascheln oder sanftes Klopfen bei bestimmten Leuten ein "Kribbeln im Kopf" verursachen, auch der Begriff "Gehirn-Orgasmus" taucht in diesem Zusammenhang häufiger auf.

Hier ist ein klassisches Beispiel für so ein Video, das bereits mehr als eine Million Mal angeklickt wurde.
Die meisten Videos werden von Frauen produziert
Alle jene aber, die zu ASMR nicht fähig sind, schauen verständnislos und teils mit Unbehagen die zahlreichen ASMR-Videos im Netz und fragen sich: echt jetzt? Sylvia Lundschien hat sich dem Phänomen aus der Gender-Perspektive genähert, da die überwältigende Mehrheit der Videos von Frauen produziert und ins Netz gestellt werden. Außerdem versuchen wir mit ihr die Frage zu klären, was wirklich dran ist am "Hirn-Orgasmus".
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