Arthur Jafa in München

Der unfreiwillige Künstler

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Porträtaufnahme des Künstlers Arthur Jafa, aufgenommen in Prag
Zeigt in seiner Kunst die ganze Widersprüchlichkeit schwarzen Daseins in Amerika: Arthur Jafa. © picture alliance/Salek Petr/CTK/dpa
Tobias Krone im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 01.07.2019
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Arthur Jafa ist einer der Großen des Black Cinema – und ein gefragter Biennale-Künstler. Obgleich er sich selbst die Kunst gar nicht ausgesucht habe, sagt Korrespondent Tobias Krone. Jafas neuester Filme ist nun in der Sammlung Brandhorst in München sehen.
Arthur Jafa unterstützte als Kameramann Regisseure wie Spike Lee und Stanley Kubrick, als Filmemacher arbeitet er für die Popkünstler Beyoncé und Jay-Z. Inzwischen ist er vor allem in der Kunstwelt unterwegs. Für sein Werk, bestehend aus dem Film "The White Album" und Autoreifenskulpturen, erhielt er dieses Jahr den Goldenen Löwen in Venedig.
Musik sei sein Hauptzugang zur Kultur und Kunst, sagt unser Korrespondent Tobias Krone, der Jafa in München erlebt hat. In der Kunstwelt reüssiert Jafa zur Zeit. Allerdings habe er sich die Kunst nicht ausgesucht, sagt der 58-Jährige, sondern die Kunst habe sich ihn ausgesucht.
Wobei bei Jafas rasantem Aufstieg sicher auch der inzwischen verstorbene Direktor des Hauses der Kunst in München, Okwui Enwezor, seinen Anteil hatte. Er hat Jafa gefördert. Und so ist Jafa inzwischen selber Vorbild für eine neue Generation afroamerikanischer Filmemacher und Künstler.

Die Welt zeigt Interesse

Denn, so Tobias Krone, durch den Hype um amerikanische Serien, die meistens bei Streaming-Diensten laufen, habe das Black Cinema eine neue Chance, wahrgenommen zu werden. Auch jenseits von Hollywood. Die Welt würde sich grade zum ersten Mal für schräge und für schwarze Charaktere interessieren, so Krone.
Wie so oft ist allerdings die Chance auch ein Fluch. Unter den Protagonisten des Black Cinemas werde jetzt diskutiert, wie man sich die "Rawness" der alten Low-Budget-Filme bewahren könne, sagt Tobias Krone.
(beb)
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