ARTE in Großburgwedel

Orchestermusiker machen Kammermusik, auch das ist philharmonischer Alltag und: Das ist gut so! Das ARTE Ensemble aus Hannover rekrutiert sich aus Musikern der NDR Radiophilharmonie und spielt in wechselnden Besetzungen, tritt vom Quintett bis zum Nonett auf. Eingeladen werden die Musiker von großen Kammermusikreihen und etablierten Festivals, auch wir haben schon mehrfach mit den Musikern kooperiert.
Das Programm des ARTE Ensembles besteht aus einem Original und zwei Bearbeitungen. Die Musiker steigen mit einem bekannten Mozart in ziemlich unbekanntem Zuschnitt ein, mit der Sinfonia concertante Es-dur KV 364, gesetzt als Grande sestetto concertante. Das Arrangement entstand in der Mozart-Zeit, der Verfasser ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln.

Damals hat man alles Mögliche und Unmögliche für kleinere Besetzungen transformiert, weil es angesagt war, weil es einen florierenden Markt dafür gab, vor allem in Österreich und Deutschland. Man machte sich einerseits den Erfolg der großen sinfonischen Würfe und Opern zunutze, im Umkehrschluss haben dann aber auch diese klein besetzten Auskopplungen die "Vorlagen" bekannt gemacht.

Durch derart Bearbeitungen "paßten" dann sinfonische Werke und Opern in Salons und Musikzimmer, konnten auch auf der Straße gegeben werden. Da haben auf der einen Seite Aristokraten, die gestandene Nebenbeimusiker waren, Aufträge erteilt, die Ergebnisse dann nach dem Dinner, vor den versammelten Gästen, vorgestellt. Das waren Musiker, die durchaus in der Lage waren, Mozart, Haydn oder Beethoven vom Blatt zu spielen, die sich einfach die Zeit nahmen, die Neue Musik ihres Umfelds spielend zu begreifen. Dann haben sich Truppen zusammengefunden, die irgendwo mit Mozart aufspielten, beim Wirt oder auf der Straße, je nach Gusto und Besetzung - Figaro wurde so zum Gassenhauer.

Aufzeichnung vom 23. November 2005 in Großburg-Wedel

Wolfgang Amadeus Mozart
Grande Sestetto Concertante
für Streichsextett Bearbeitung von Maximilian Stadler

Béla Bartók
Divertimento für Streichorchester Sz 113
in der Fassung als Septett

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten


Johannes Brahms
Streichsextett Nr. 2 G-dur op. 36

ARTE-Ensemble, Hannover
Kathrin Rabus und Laurent Plettner, Violine
Thomas Selditz und Christian Pohl, Viola
Nikolai Schneider und Sebastian Maas, Violoncello
Albert Sommer, Kontrabass