Armenische Klangblüten

24.10.2013
Die armenische Seele wird im Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin am 24. Oktober hörbar: Der sowjetisch-armenische Komponist Aram Chatschaturjan schrieb seinerzeit ein einziges Klavierkonzert, das sich aus der armenischen Folklore ebenso speiste wie aus der westlichen Klassik und der spätromantischen Schule Russlands.
In der Berliner Philharmonie wird es von der ebenfalls aus Armenien stammenden Pianistin Nareh Arghamanyan vorgetragen. Die ersten Schritte hin zu ihrer Karriere machte sie als Jungstudentin in Jerewan, anschließend erhielt sie ihre Ausbildung an der Wiener Musikhochschule. Mit 24 Jahren macht sie nun weltweit als virtuose Künstlerin auf sich aufmerksam.

Auf einer Konzertbühne steht sie gemeinsam mit dem RSB zwar zum ersten Mal, das wunderbare Zusammenspiel der Künstler wurde aber bereits auf einer CD mit Werken für Klavier und Orchester von Franz Liszt dokumentiert, die beim Label PentaTone in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur erschienen ist.

Dirigent der Aufnahme und nun auch des Konzertes ist der Franzose Alain Altinoglu. Er hat sich vor allem im Operngraben einen Namen gemacht, stand aber auch schon am Pult vieler erstklassiger Konzertorchester.

Das RSB spielt im zweiten Teil des Konzertabends unter seiner Leitung Dmitrij Schostakowitschs 5. Sinfonie d-Moll. Mit ihr gelang es dem Komponisten, sich nach der Veröffentlichung einiger gewagter Werke vor dem sowjetischen Regime zu rehabilitieren. Versteckt konnte er jedoch auch in dieser Sinfonie seine Kritik an der Schreckensherrschaft anbringen: Der allgemeine Orchesterjubel am Ende des Werkes ist nach Auskunft des Schöpfers ein durch Gewalt erzwungener, die Musik hat einen doppelten Boden.



Live aus der Philharmonie Berlin

Aram Chatschaturjan
Konzert für Klavier und Orchester Des-Dur op. 38

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Stefan Lang im Gespräch mit Nareh Arghamanyan
Musik im okkupierten Polen -
Eine Ausstellung im Foyer des Joseph-Joachim-Saales der UdK Berlin

Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47


Nareh Arghamanyan, Klavier
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Alain Altinoglu