Argentinisches Paar übergibt Raubkunst-Gemälde den Behörden

    Das Gemälde „Porträt einer Dame“ von Giuseppe Ghislandi aus dem 18. Jahrhundert wird während einer Pressekonferenz von Staatsanwalt Daniel Adler in Mar del Plata, Argentinien, ausgestellt.
    Das Gemälde „Porträt einer Dame“ von Giuseppe Ghislandi aus dem 18. Jahrhundert wird während einer Pressekonferenz von Staatsanwalt Daniel Adler in Mar del Plata, Argentinien, ausgestellt. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Christian Heit
    Rund 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat ein Ehepaar in Argentinien ein mutmaßlich während der NS-Herrschaft gestohlenes Gemälde zurückgegeben. Nach tagelangen Ermittlungen übergab es das Werk "Porträt einer Dame" des italienischen Künstlers Giuseppe Ghislandi den Behörden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Mar del Plata mit. Das Bild aus dem 18. Jahrhundert war während der Besatzung der Niederlande von den Nationalsozialisten aus der Sammlung des jüdischen Galeristen Jacques Goudstikker geraubt worden. Der NS-Finanzexperte Friedrich Kadgien brachte das Bild mit nach Argentinien, als er nach dem Krieg dorthin flüchtete. Er galt als rechte Hand von Reichswirtschaftsminister Hermann Göring. Kadgiens Tochter und ihr Ehemann stehen vorerst unter Hausarrest. Weil das Paar eine Immobilien-Anzeige geschaltet hatte, auf der das Gemälde zu sehen war, wurden die Ermittler aufmerksam.