Architekt der "Schwammstädte" stirbt bei Flugzeugabsturz

    Die sogenannte "Schwammstadt" soll die Kanalisation mit grünen Dächern die Regenwasser aufsaugen, bepflanzten Fassaden und unversiegelten Flächen entlasten. Sogenannte Rigolen am Straßenrand sorgen für Reinigung und Ablauf von Regenwasser.
    Die sogenannte "Schwammstadt" soll die Kanalisation mit grünen Dächern die Regenwasser aufsaugen, bepflanzten Fassaden und unversiegelten Flächen entlasten. © picture alliance / dpa-Zentralbild/ Britta Pedersen
    Sein Konzept der "Schwammstädte" machte den chinesischen Landschaftsarchitekten Yu Kongjian international bekannt. Jetzt ist er im Alter von 62 Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Brasilien ums Leben gekommen. Als Professor der Universität Peking und mit seinem Architekturbüro war Yu auf nachhaltige Stadtplanung und Wassermanagement spezialisiert. Städte müssten das Wasser umarmen, war dabei sein Leitgedanke. Zur Bekämpfung der Klimwandel-Folgen entwickelte Yu die Idee der "Schwammstädte". Klassische Bodenbeläge wie Asphalt werden durch poröse Materialien oder Grünflächen ersetzt. So kann der Boden das Wasser bei Starkregen besser aufnehmen; Überschwemmungen können verhindert werden. Das Konzept wurde weltweit umgesetzt, unter anderem in China, den USA und Deutschland. Mit dem Architekten kamen drei regionale Filmemacher ums Leben. Zusammen arbeiteten sie an einer Dokumentation über das Pantanal, das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Welt. Der brasilianische Architektenverband bezeichnete Yu als weltweite Referenz in ökologischer Stadtplanung. Wenige Tage vor dem Unfall hatte er noch bei der Architekturbiennale in São Paulo gesprochen.