"Arche"-Gründer Bernd Siggelkow

"Liebe und ein offenes Herz"

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Bernd Siggelkow, Gründer des Kinder- und Jugendwerks "Die Arche", im Studio von Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio - Matthias Dreier
Moderation: Britta Bürger · 21.12.2015
Bernd Siggelkow gründete 1995 das Hilfswerk "Die Arche", das sich seither um Kinder aus Problemgebieten kümmert. In den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt der Pfarrer die emotionalen Bedürfnisse der Kinder: "Was wir machen, ist Familie", sagt er.
"Familie kann man sich nicht aussuchen", sagt Bernd Siggelkow. Seine Mutter verließ die Familie, als er sechs Jahre alt war. Der Vater, hoch verschuldet, lebte mit Bernd und dessen Bruder bei der krebskranken Großmutter im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Bernd Siggelkow musste schon früh den Haushalt führen. Für seine Bedürfnisse interessierte sich keiner so recht.
Inzwischen sind die Bedürfnisse von Kindern, wie er selbst eins war, sein Lebensthema geworden. 1995 gründete der Pfarrer das christliche Kinder- und Jugendhilfswerk "Die Arche". Inzwischen gibt es "Archen" in vielen Städten Deutschlands, täglich kommen 4000 Kinder in die Einrichtungen, rund 2000 bekommen ein warmes Mittagessen.
Viele Kinder haben niemanden, der an sie glaubt
Wenn Siggelkow von Armut spricht, meint er vor allem die "emotionale Armt" der Kinder. Den Kindern fehle zumeist jemand, der sie ernst nimmt, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Viele hätten niemand, der an sie glaube.
Das Wort "Betreuung" mag Siggelkow vor diesem Hintergrund nicht, es klingt für ihn nach einer "Dienstleistung". "Das, was wir machen, ist Familie", sagt er. Motto: "Liebe und ein offenes Herz." Auch seine sechs eigenen Kinder denken so: Vier arbeiten bereits für die "Arche", die letzten zwei nur deswegen noch nicht, weil sie gerade Abitur machen.
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