Angela* ist eine abenteuerlustige, energische Frau mit einem großen Freundeskreis. Sie arbeitet in Düsseldorf, lebt in einer Penthouse-Wohnung, hat einen Segelschein, zwei Pferde und ein Cabrio. Sie reist viel, geht gerne Tauchen und trifft sich am Wochenende mit Freunden.

An einem Freitag im August bekommt dieses Leben plötzlich einen Knacks: Angela wacht mit Rückenschmerzen auf, und als sie sich zum Telefon beugt, hört sie einen Knall im Rücken. Eine Bandscheibe im Rücken ist zwischen den Wirbeln rausgesprungen. Sie muss operiert werden. Aber die Rückenschmerzen lassen nicht nach. Stattdessen werden sie schlimmer. Es folgen Arztbesuche und – nach drei Jahren – eine weitere OP. Danach muss Angela in einer Reha erst mühsam wieder laufen lernen.

Auch nach anderthalb Jahren hat sie noch Schmerzen, kann nicht lange sitzen. Doch das Krankengeld läuft aus. Cabrio und Pferde hat sie längst verkauft – und doch hat sie laufende Kosten, die sie nicht mehr decken kann.

Als ihr Partner zwei Jahre später stirbt, steht sie vor dem Nichts. Sie fällt in Hartz IV. Immer wieder findet Angela Aushilfsjobs – als Bürokraft eines Schreiners, in einem Callcenter, auf einem Weingut, in der Küche. Aber die Verträge sind oft nur auf kurze Zeit ausgelegt. Oder ihr wird vor Ablauf der Probezeit gekündigt. Angela muss erneut neu suchen. 

In dieser Folge Plus Eins erzählt Autorin Sophie Rebmann von Angela – die immer wieder arbeitet und doch nicht aus der Grundsicherung rauskommt. Sie fühlt sich ausgegrenzt, hat Existenzängste und zieht sich zurück. Bis ein Hashtag im Internet Hoffnung macht.

*Name von der Redaktion geändert.