Arbeit an der Zukunft - fünfzig Jahre lang

06.11.2009
Die Reihe "Debüt im Deutschlandradio Kultur" gehört zu den traditionsreichsten Konzertreihen des öffentlich-rechtlichen Hörfunks in Deutschland. Alle Sender-Fusionen, Programmreformen und Namenswechsel hat sie unbeschadet überstanden. Gegründet 1959 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS), lief die Reihe in den ersten Jahren unter dem Titel "RIAS stellt vor".
Die Liste der Debütanten, die nach Berlin kamen, bevor sie bekannt wurden, ist lang. Darunter finden sich die Namen von Jacqueline Du Pré und Daniel Barenboim (beide 1963), Jessye Norman (1969) und Simon Rattle (1977), Jewgenij Kissin (1987) und Cecilia Bartoli (1988).

Viele der jungen Dirigenten, Instrumentalisten, Sänger und Ensembles, die heute eingeladen werden, befinden sich zwar noch mitten im Studium, haben aber bereits internationale Wettbewerbe gewonnen. Um für das Debüt ausgewählt zu werden, müssen die Künstler neben Virtuosität und Bühnenausstrahlung etwas Drittes mitbringen, das sie aus der Masse der jungen Talente heraushebt - eine schwer zu fassende Gabe, die sich vielleicht als "eigener Ton" oder "eigene Stimme" beschreiben lässt.

Die Mitwirkung am "Debüt im Deutschlandradio Kultur" bedeutet für solche Ausnahmetalente eine ganz besondere Chance, denn hier können sie Erfahrungen machen, die ihnen ein Wettbewerb nicht bietet.

Orchester- und Kammerkonzerte
Bei den Orchesterkonzerten haben jeweils ein junger Dirigent und zwei Solisten die Gelegenheit, in der Berliner Philharmonie mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin aufzutreten. Manchmal entsteht aus diesem Zusammentreffen ein ganz eigener Zauber, und mit ein wenig Glück erhalten die Debütanten nach einem solchen Konzert ein Folge-Engagement. Bei den Kammerkonzerten sind hingegen ungewöhnliche Besetzungen und seltener gespielte Werke zu erleben.

Live-Sendung
Das "Debüt im Deutschlandradio Kultur" wendet sich generell nicht nur an das Berliner Konzertpublikum, sondern wird meist zur besten Sendezeit, 20.03 Uhr, deutschlandweit live übertragen. Zusätzlich wird ein Gespräch mit den jungen Musikern aufgezeichnet, das für das Publikum am Radio in der Konzertpause ausgestrahlt wird.