App für virtuelle Konzerte

Ein Streichquartett auf dem Küchentisch

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Besucher testen in Berlin die neue App "Konzerthaus Plus". Diese lässt via Augmented-Reality-Technologie vier virtuelle Musiker auf einem Tablet erscheinen, die den Anfang von Franz Schuberts "Der Tod und das Mädchen" spielen.
Vier virtuelle Musiker spielen den Anfang von Franz Schuberts „Der Tod und das Mädchen“. © Konzerthaus Berlin / Pablo Castagnola
Elisabeth Hahn im Gespräch mit Mathias Mauersberger · 15.04.2019
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Professionelle Orchestermusiker in der eigenen Wohnung? Mit der Augmented-Reality-App "Konzerthaus Plus" lässt das Konzerthaus Berlin vier virtuelle Musiker auftreten. Die Technologie dieser App beherrschen vor allem Kinder und Jugendliche intuitiv.
Die vier Musiker des Konzerthausquartetts erscheinen wie ein Hologramm auf den vier Spielkarten und spielen Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen". Alles was man dafür braucht, ist die App "Konzerthaus plus", ein Smartphone und die vier Spielkarten, die auch als Download verfügbar sind.

Mehrwert in der musikalischen Vermittlung

Das Ganze sei erstaunlich rund und professionell gemacht, sagt Elisabeth Hahn. Ein Konzerterlebnis könne das "Virtuelle Quartett" aber nicht ersetzen. Das bestätigt auch Elena Kountidou, die Kommunikationsleiterin am Berliner Konzerthaus.
"Der eigentliche Mehrwert liegt vor allem im Bereich der musikalischen Vermittlung", sagt Elisabeth Hahn. Denn man habe hier die Möglichkeit, auch einzeln in die Stimmen hineinzuhören, indem nur eine Spielkarte auf den Tisch gelegt wird. So könne beispielsweise der spezifische Klang einer Bratsche kennengelernt werden.
Aus diesem Grund stellt das Konzerthaus Berlin sein "Virtuelles Quartett" und weitere Anwendung aus dem Bereich der Virtual und Augmented Reality an Schulen vor. Das müsse jedoch auch pädagogisch sinnvoll in den Unterricht eingebaut werden, erklärt Hahn. "Dann kann man eben auch Kinder ansprechen, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit haben, regelmäßig ins Konzert zu gehen."

Intuitiver Umgang mit der Technik

Gerade Kinder und Jugendliche hätten einen intuitiven Umgang mit dieser Technik, wie Elisabeth Hahn in der digitalen Ausstellung im Vestibül des Konzerthauses beobachtet. Dort können die Besucher unter anderem das "Virtuelle Quartett" ausprobieren. "Die Jüngeren brauchten da überhaupt keine Hilfe. Während die älteren Leute eher einen Bogen um die Spielereien machten", erklärt sie.
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