Anziehende Leidenschaft

Von Alexa Hennings |
Josefine Edle von Krepl pflegte schon zu DDR-Zeiten ihre Sammelleidenschaft. Nach der Wende konnte sie ihren Traum verwirklichen und stellt jetzt in einem Schloss in der Prignitz über 4000 Kleidungsstücke aus den Jahren 1900 bis 1970 aus.
Es gibt Orte, die werden immer übersehen. An denen rauscht man vorbei. Meyenburg gehört zu diesen Orten. Alle Autobahnbenutzer zwischen Hamburg und Berlin kennen die Abfahrt Meyenburg. Und dazu das braune Schild mit einer eleganten Dame in Jahrhundertwende-Kostüm: Modemuseum Meyenburg. Einmal hier abfahren, einmal, wenn man Zeit hat, nimmt man sich vor - und fährt weiter.

Bis es dann doch einmal klappt. Mit dem Abbiegen.

Vor dem Meyenburger Schloss sitzt eine rothaarige Frau auf der Parkbank, die wilden Locken nur unzureichend gezähmt durch eine Haarspange, Jeans, weiter Pullover, Plastikschlappen. Ein Latschen gelb, der andere grün.

"Mich fragen viele: Trägt man das jetzt? Ich sage: Ja, ich trage das und Sie werden sehen, es wird Mode! – lacht – Oder die sagen: Machen Sie das absichtlich? Ich sage: Klar! – Warum? – Ich sage, wissen Sie, es ist so traurig alles, keiner lächelt. Wenn die mich sehen und auf meine Schuhe gucken, schmunzeln sie. Das macht mir schon Spaß!"

Josefine Edle von Krepl. Eine unkonventionelle Dame. Noch mal kurz Luft schnappen auf der Parkbank: Im Modemuseum wartet schon eine Gruppe auf die Führung von der Chefin. Doch vorher kommt noch eine ältere Dame auf sie zu, öffnet ihre Tasche und zieht zwei Kleider hervor.

"...und meine Schwester wollte sich `nen Schal draus machen – Krepl: Horror! Sie schreiben dazu, wann es war, genau die Story: 80-jähriger Geburtstag, Name noch mal und so weiter – Ja, ich hab auch ganz tolle Fotos"."

Die Frau möchte dem Modemuseum gern zwei Kleider ihrer Mutter schenken – hier sind sie in den richtigen Händen, findet sie, bevor sich wirklich noch ein unsensibles Familienmitglied ans Zerschneiden der Sachen machen sollte.
Krepl: ""Aber Sie vergessen’s nicht? –Nein! – Weil, ich brauch das wirklich! – Ja, ja. - Sonst ist es namenlos und schade. Natürlich ist es auch so schön. Aber es hat erst Hand und Fuß, wenn ich weiß, woher..."

Seit sie das Museum hat, passiert es öfter, dass jemand kommt mit alten Kleidern, Broschen, Hüten, Taschen. Josefine von Krepl hat zwar schon 4000 Kleider und kann nur ein Zehntel davon ausstellen – aber wer einmal sammelt, der sammelt eben. Der kann nicht einfach aufhören, weil es schon 4000 sind. Und vielleicht ist ja gerade das 4001.Stück eins mit einer ganz ungewöhnlichen Geschichte. Denn die sammelt die Kleidersammlerin gleich mit, die Geschichten. Ohne Geschichten geht bei ihr gar nichts.

Krepl bei der Führung: "Ich will Ihnen die Geschichte zu dem zweiten Hochzeitskleid von links erzählen. Das habe ich von einer alten Dame in Hannover geschenkt bekommen. Ich hatte damals auf einer Messe Modenschauen gezeigt. Und da rief mich eine alte Dame an, sie hätte ein Kleid, das möchte sie mir unbedingt geben. Ob ich nicht vorbeikommen könnte. Ja, sag ich, wär doch besser, sie käme zur Modenschau und würde sich das gleich mal ansehen? Nein, das wäre ihr nicht möglich, sie hat schon seit mehr als vier Jahren die Wohnung nicht verlassen und ich muss doch wohl kommen. Also habe ich einen Blumenstriezel gekauft und bin hin. Und in der dritten Etage öffnet mir eine Frau, die kaum noch laufen kann und brachte mir eingerollt in ein Tuch ein Kleid, das sie auf dem Tisch ausrollte und sagte: Wissen Sie, das ist mein Verlobungskleid. Ich habe mich 1914 verlobt, wir waren damals arm und ich konnte mir nur so ein Kleid im Kaufhaus kaufen."

Alle Köpfe wenden sich einem schlichten, creme-weißen Kleid zu, das sich zwischen den prächtigeren Hochzeitskleidern zu verstecken scheint.

"Der durchsichtige Tüll ließ das Unterkleid farbig erscheinen. Zur Verlobung hatte sie ein hellgrünes Unterkleid an. Und zur Hochzeit zog man ein weißes Unterkleid an. Also, sie verlobten sich, der Mann wurde gleich in den Krieg berufen und ist auch sofort gefallen. Und sie hat sich nie wieder einem Manne zugewandt, ist immer alleine geblieben und hat das Kleid als Andenken bewahrt. Somit war dieses Kleid niemals ein Hochzeitskleid. Das war natürlich – die Geschichte finde ich ganz bedrückend, mir würgte es schon so im Hals. Aber ich freute mich natürlich auch, die Geschichte zu wissen. Und ich sagte, ich wolle ihr doch einen Gefallen machen, sie solle sich am nächsten Tag zurechtmachen und ich hole sie ab zur Modenschau."

Gesagt, getan, wie das meiste in Josefine von Krepls Leben. Die alte Dame wurde von zwei Männern im Armlehnstuhl abgeholt und in der ersten Reihe der Modenschau plaziert. Am Ende dann die Überraschung: Ihr Kleid samt ihrer Geschichte auf der Bühne.

Krepl: "Alle waren ganz still, Omi saß vorn in der ersten Reihe, weinte, mir würgte es wieder im Hals. Das war ganz rührig. Und danach hat sie mich innig umarmt und gesagt: Das war einer meiner schönsten Tage im Leben. Ich erzähle Ihnen das deshalb, damit Sie wissen, warum ich Kleider sammle. Nicht nur, weil ich ein Faible habe für alte Textilien und für die Schönheit und Gestaltung von Modellen, sondern auch, wenn es mir möglich ist, die Storys zusammentragen, die Geschichten der Kleider. Und wenn ich es schaffe, das mal in einem Buch zu fixieren, dann bekommen die Kleider wieder ein bißchen ihr Leben, ihre Seele. Und ich hoffe, da besonders auch jungen Leuten die Augen zu öffnen, was das für eine Wertigkeit war, früher die Textilien. Nicht nur, dass es sehr viel teurer war und sehr viel umständlicher, ein solches Kleid herzustellen, sondern auch, wie lange man es hatte und was für Geschichten dranhängen."

Wer allein durchs Museum geht, muss sich mit den Geschichten in knapper Form begnügen – sie sind auf Tafeln verzeichnet. In jedem Raum gibt es die für das Modejahrzehnt passende Musik – Marschmusik beim vom Krieg verhinderten Hochzeitskleid von 1914. Was man sonst noch außer Kleidern sieht, nennt Josefine von Krepl "Zeitschnörkel": Nicht nur Hüte und Hutnadeln, Gürtel und Handtaschen, sondern auch Fotos, Briefe, Blumenständer, Geschirr und Spiegel. Alles sieht aus, als wäre es nie in einem anderen Zustand gewesen. Wer ahnt schon, dass das, was hier glitzert, einst nach einem alten Lumpen aussah, nach einem zerquetschten Etwas, nach einem verschlissenen und zerrissenen Ding, auf das keiner mehr was gab? Außer Josefine von Krepl, die es gelernt hatte, die Dinge hinter den Dingen zu sehen. Wie zum Beispiel hier bei diesem Kleid, 20er-Jahre, Metallspitze.

Krepl bei der Führung: "Ich habe das Kleid von einem Bauschuttcontainer. Da bin ich 1976 vorbeigegangen, Prenzlauer Berg, mit meinem Sohn Paul, der war damals ein Jahr alt, mit dem Kinderwagen. Natürlich gucke ich überall, der Container war gerade so in Augenhöhe und ich konnte hineinlugen. Und sehe da einen kleinen Zipfel von diesem Metallstoff, Metallspitze. Mein Gott, denk ich, das ist doch ein Stoff aus den 20er-Jahren! Was tun, wie kommt man in so einen Container? (Lachen) Da habe ich mir von der Baustelle Ziegelsteine geholt und vor dem Container gestapelt, `ne Omi kam vorbei und ich frage, ob sie nicht mal auf meinen Paul aufpassen könne. Ich bin reingeklettert und habe dann ganz vorsichtig das Kleid von Schutt und Steinen befreit. In dem Kleid selber große Risse und Löcher. Ja, und dann war es meine Aufgabe, in längerer Zeit das wieder zusammen zu flicken. (Lachen) Ja, ein Originalkleid aus den 20ern aus dem Schutt gezerrt."

Was ist das für eine Frau, die so etwas macht?

Ostberlin, 50er-Jahre. Ein Mädchen wächst auf in einer Familie, die es durch die Kriegswirren von Wien nach Berlin verschlagen hat. Der Vater hat einen gutbezahlten Posten im Außenhandel und wagt die Ausreise nicht. Das Mädchen wird in der Schule oft geärgert: Sie ist rothaarig, dünn und trägt ein "von" und auch noch ein "Edle" im Namen: Josefine Edle von Krepl. Die ganzen adligen Zusätze passen nicht in die DDR, die Familie lässt sie, halb gedrängt, halb freiwillig, weg. Josefine versucht sich durch das fortwährende Tragen von Kniestrümpfen – auch im Winter – Härte anzuerziehen und durch Prügeleien mit den Jungs Respekt in der Schule zu bekommen. Später, als junges Mädchen, fällt sie durch exzentrische Kleidung auf. Ich bin anders als ihr, schreit alles an Josefine.

Krepl: "Ich habe mir immer was selber gebastelt, Schmuck und alles Mögliche. Und unbeirrbar – weil damals war man dann ja sehr auffällig. Ich hab’ mir zum Beispiel mal aus normalen Stullenbrettern Schuhsohlen ausgesägt, das ist ja so Sperrholz. Und ich hab’ mir dann zwei Riemchen raufgenagelt und habe die als Klapperlatschen, so hießen die ja damals, getragen. Im Westen gab’s die natürlich mit formgerechter Sohle und Gumminoppen. Ein Traum! Aber wir hatten ja kein Westgeld! Und ich habe gesagt: Ich will auch solche Holzschuhe und habe die eben genagelt. Aber fragen Sie nicht, was die für einen Lärm gemacht haben."

Ein aufmüpfiges Mädchen, das nicht hineinpasste in den biederen Mief seiner Zeit. Das, um anders zu sein, Neues erfand und – aus demselben Grunde – das Alte bewahrte. Anders sein konnte man schließlich auch in Omas Kleid.

Krepl: "Da war ich so 13, 14 Jahre alt. Meine Großmutter lebte bei uns im Haushalt. Und da gab es ein Kleid aus den 30er-Jahren, ganz einfach, schlicht, schwarz, Kunstseide, und Oma sagte: Ach, das hau ich weg, zieh ich eh nicht mehr an! Und ich: Was, sieht doch gut aus! Das hatte vorne so eine lang Knopfreihe – oder hat, das gibt’s ja noch. Und ich habe gesagt: Das wird nicht weggeworfen, das behalte ich! Und dann habe ich das immer mal zu einem Fest angezogen und alle haben gesagt: Wie gehst du denn rum? Aber ich fand das total schön. Ja, und dann gab’s da mal nen Hut bei der Nachbarin und da mal n paar Schuhe. Es war eigentlich nicht ein Sammeln-wollen, sondern ein Retten-wollen. Es wurde immer mehr. Und es ist ja so, wenn man Bescheid weiß, und mehr und mehr Ahnung hat, dann kommt es quasi auf einen zu. Es kommt von alleine!"

Nach dem Abitur, in den 60er-Jahren, als man in Berlin den Letkis tanzte, begann Josefine von Krepl Mode zu studieren. Das heißt: Vorher lernte sie noch das Schneiderhandwerk, zum großen Missfallen ihrer gutbürgerlichen Eltern, die die Tochter gern als Ärztin gesehen hätten. Das Studium hieß damals nicht Modedesign, sondern Modegestaltung. Sie bekam Arbeit bei der Frauenzeitschrift "Für Dich" – dem ostdeutschen Pendant der "Brigitte". Doch auch dort musste alles nach Linie gehen – nach Linie der Partei und des "Demokratischen Frauenbundes Deutschlands", dem Herausgeber der "Für Dich". Die junge Modedesignerin musste noch ein Studium auf sich nehmen: Journalismus. Dann durfte sie für die Modeseiten der Zeitschrift verantwortlich sein.

Krepl: "Na ja, ich bin da auch überall angeeckt. Ich war nicht so die Glanzmitarbeiterin. Weil ich viele Dinge anders gesehen habe und die Mannequins anders angezogen habe. Und es gab Fototermine, die mussten wiederholt werden, weil die Röcke zu kurz waren oder die Models zu westlich dastanden. Das ist nicht übertrieben jetzt. Die standen zu dekadent da oder der Ausdruck irgendwie. Die sahen nicht aus wie die typische sozialistische Frau."

Nach 13 Jahren verließ Josefine von Krepl die Zeitschrift und startete Anfang der 80er-Jahre ein für die DDR waghalsiges und äußerst seltenes Unternehmen: Sie machte einen eigenen Modeladen auf, eine der ersten privaten Boutiquen des Landes.

Krepl: "Viele Freunde haben da mitgearbeitet, besonders eine liebe Freundin. Und wir haben Tag und Nacht gearbeitet und genäht weil – und, das soll man sich mal auf der Zunge zergehen lassen – ich wusste nicht, was ich am nächsten Tag verkaufen sollte! Man hat in Doppelreihe angestanden, um zehn habe ich den Laden geöffnet und abends war der Laden leer! Und ich musste mich krank schreiben lassen und den Laden zwischendurch zumachen, weil nichts da war. Wir konnten gar nicht so schnell produzieren!"

Der Hunger nach Individualität in einem Einheitsstaat brach sich Bahn im Hunger nach individueller Mode. Anders sein, das, was Josefine von Krepl schon als Jugendliche mit ganzer Kraft wollte, dieses Gefühl hatte sich in den frühen 80er-Jahren auch bei anderen mit Macht eingestellt. Ebenso wie das Gefühl: Weg hier. Die Modedesignerin beschäftigte in ihrem Laden in Berlin-Friedrichshain auch viele "Ausreiser": Menschen, die wegen ihres Ausreiseantrages nirgends mehr beschäftigt wurden und völlig mittellos dastanden. Vernissagen und Ausstellungen von Künstlern, die ebenfalls nicht mehr gelitten waren in Ostberlin, taten das Übrige zur Bekanntheit der Boutique.

Krepl: "Sie hätten in der Straßenbahn blind jemanden fragen können: Wo geht’s hier zur Boutique Josefine? Das wussten die Leute. Das war ne Institution. Tolle Zeit. Obwohl immer Angst, immer, grob gesprochen mit einem Bein im Knast. Aber war ne tolle Zeit."

Nach ihrer eigenen Ausreise-Odyssee mit zwei Kindern und all den Kleidern, die sie statt Zeitungspapier zwischen Geschirr und Gläser stopfte, nach der Gründung eines Antikmodeladens in Westberlin und der Rückkehr nach Ostberlin nach der Maueröffnung konnte Josefine von Krepl vor drei Jahren ihren großen Traum verwirklichen: Sie durfte ein Modemuseum einrichten. In Meyenburg bekam sie ein Haus dafür: Ein Renaissanceschloss, komplett mit Fördermitteln saniert. Die Gemeinde suchte händeringend nach einem Nutzer, der auch Besucher bringt in die verschlafene Ecke der Prignitz und sicherte zehn Jahre Mietfreiheit zu. Und so hielt die wahrscheinlich weltgrößte Privatsammlung von Mode aus den Jahren 1900 bis 1970 im Schloss Meyenburg Einzug.

Krepl: "Ich habe ja nicht nach Label oder Prominenz gesammelt, das lag mir fern. Wenn es sich ergab, habe ich natürlich nie Nein gesagt. Das ist klar. Aber ich habe gestern gerade jemandem erzählt, dass ich aus der Notzeit handgestrickte Unterhosen habe, die zigmal gestopft sind. So was von kratzig und bürstig, das würde heute niemand anziehen. Aber solche Dinge, die haben gelebt, das ist für mich rührend. Und wenn ich noch dazu weiß, wie die Trägerin hieß oder Geschichten von Kleidern weiß, die in der Notzeit gemacht wurden oder auf der Flucht noch gerettet wurden, oder in den kargen 20er gekauft wurden mit wenig Geld, dann macht mir das Kleidungsstück um so lieber."

Die – wie sie es empfindet - Phantasielosigkeit der Mode am Ende des 20. Jahrhunderts hat Josefine von Krepl bewogen, nur Mode bis zum Ende der 70er-Jahre zu sammeln. Aber davon gibt es immer noch viel. Viel zu viel.

Krepl: "Das ist ja die Tragik: Wenn ich auf den Flohmarkt gehe: Ich finde immer was. Ich finde immer was! Es nützt auch nichts, wenn ich kein Portemonnaie mitnehme, weil dann die Pein umso größer ist: dann muss ich mir Geld irgendwo borgen!"

Ein Stück Leben hängt an jeder Brille, an jedem Kleid, an jedem Schuh im Modemuseum. Es ist, als würde man eintauchen in das Leben anderer Menschen – und auch ein Stück in das Leben der Josefine von Krepl.

Besucherinnen: "Da muss man wirklich ganz große Liebe zu dieser Sache haben. Sonst verzweifelt man ja, wenn man so was sieht und es ist irgendwie defekt. Wer sich da bei macht – alle Achtung, muss ich sagen- lachen.../ Schön, ich finde gut, dass es so was endlich gibt. Schade eigentlich, dass es in Berlin nicht seßhaft werden konnte, da hätte es gut hin gepasst. Bisschen weit draußen ist es vielleicht, man muss sich extra auf den Weg machen. Wenn man in Berlin ist, würde man drüber stolpern als Tourist. Also man kann wirklich, egal welches Stück man sich anguckt, jedes ist irgendwie anders und erzählt seine eigene Geschichte. Da kann man stundenlang schauen und gucken!"

Josefine Edle von Krepl ist in diesem Sommer 65 Jahre alt geworden. Da gönnte sie sich eine ganz große Party mit 20er-Jahre-Kapelle und 20er-Jahre-Modenschau im Schloss. Auch das Publikum kam mit Federboas und Zwickern. Josefine im flaschengrünen, bodenlangen Kleid, die wilden Locken hochgesteckt, sehr roter Lippenstift – eine Diva an diesem Abend. Sie hat etwas geschafft. Was vor mehr als 50 Jahren mit dem Kleid ihrer Großmutter begann, das sie vor dem Wegwerfen rettete, ist heute eine der größten privaten Modesammlungen der Welt.

Krepl: "Immerhin, durch all die Schwierigkeiten ist es mir ja doch gelungen, so ein bissel auszuscheren aus der grauen Masse. Und, wie sag’ ich immer, Spucke mit Ei oder so was zu werden, sondern ein bisschen was zu schaffen. Und nicht zum reinen Selbstzweck. Das ist mir ganz wichtig, eigentlich das Wichtigste, dass sich ganz, ganz viele Menschen daran erfreuen und glücklich sind. Das ist eigentlich das Glück meines Lebens."