Antisemitismusbeauftragter bringt Absage von Berliner Rammstein-Konzerten ins Spiel

    Rammstein Konzert in München von eben betrachtet.
    Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung hält es "für fragwürdig, ob die geplanten Rammstein-Konzerte in Berlin im vom Land betriebenen Olympiastadion so stattfinden sollten. © picture alliance / ATP photo agency / Hangen Martin
    18.06.2023
    Nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung eine Absage der Konzerte der Band im Berliner Olympiastadion ins Spiel gebracht. Er halte es "für fragwürdig, ob die geplanten Rammstein-Konzerte in Berlin im vom Land betriebenen Olympiastadion so stattfinden sollten", sagte Felix Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. "Wir sollten die betroffenen Frauen ernst nehmen, genauso wie wir Jüdinnen und Juden ernst nehmen sollten, wenn es um Antisemitismus geht", sagte er außerdem. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Grenzen des Sag- und Machbaren immer weiter verschoben werden, auch wenn das unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit geschieht." Mehrere Frauen hatten - teilweise anonym - in den vergangenen Wochen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Lindemann erhoben. Gegenüber dem NDR und der "Süddeutschen Zeitung" beschrieben sie, wie junge Frauen offenbar gezielt für Sex mit dem Sänger rekrutiert wurden. Zwei Frauen berichteten zudem von mutmaßlichen sexuellen Handlungen, denen sie nicht zugestimmt hätten. Die Band wies die Darstellungen zurück. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Ermittlungen gegen Lindemann aufgenommen.