Antiker goldener Siegelring nach 80-jähriger Odyssee zurück in Griechenland

Die schwedische Nobelstiftung hat einen goldenen Siegelring aus mykenischer Zeit an Griechenland zurückgegeben. Das Kleinod, auf dem zwei Sphinxen eingraviert sind, hat eine wahre Odyssee hinter sich, wie das griechische Kulturministerium am Freitag mitteilte. Die Nobelstiftung zeige mit der Entscheidung zur Rückgabe ihren Respekt für die kontinuierlichen Bemühungen Griechenlands im Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern, sagte Kulturministerin Lina Mendoni. Der Ring war 1927 bei Ausgrabungen italienischer Archäologen auf der Insel Rhodos gefunden und dort zunächst in einem Museum aufbewahrt worden. Das Kleinod soll zu Opfergaben in einer Grabanlage aus der mykenischen Kultur gehört haben und wäre damit rund 3000 Jahre alt. Während des 2. Weltkriegs und der italienischen Besatzung wurde der Ring dann zusammen mit Hunderten antiken Münzen und Schmuckstücken gestohlen. Schließlich tauchte er in den USA auf, wo ihn der ungarische Medizin-Nobelpreisträger Georg von Békésy erwarb. Dessen Sammlung ging nach seinem Tod 1972 an die Nobelstiftung. Schwedische Archäologen stellten später fest, woher das Kunstwerk stammte. Griechische Experten verifizierten die Herkunft. "Für uns war klar, dass der Ring zurückgegeben werden muss. Das Werk hat einen großen kulturellen und historischen Wert für Griechenland", sagte Stiftungsdirektor Vidar Helgesen.