Anthologie der Kunst
Schneeballsysteme gibt es nicht nur in der Finanz- oder in der Merchandisingszene. Es gibt sie auch in der Kunst. Anfang 2000 fing der in Paris lebende deutsche Künstler Jochen Gerz an, weitere Künstler und Theoretiker zu fragen, wie „heute eine unbekannte Kunst aussehen könne“. Eine Frage, die um die Welt ging. Carmen Beckenbach vom ZKM, dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe:
" Herr Gerz begann damit, dass er sich Gedanken darüber gemacht hat, wen frag ich zuerst. Er stellt die ersten zwölf Namen und dann lief das Projekt von alleine. Er gab keine Einschränkungen. Es war länderübergreifend, die jeweiligen Generationen konnten dann ihren besten Kumpel in Hongkong befragen oder in Kasachstan, Uganda oder New York. Da fand die erste Vernetzung statt.“
Den ersten Auftritt hatte die „Anthologie der Kunst“ im Internet. Hier waren die Antworten als erstes zu lesen und hier stehen sie immer noch auf der Website anthology of art. 312 Künstler und Theoretiker haben in fünf Jahren an dieser Umfrage teilgenommen. 26 Mal ging die Frage an eine nächste Teilnehmergeneration weiter. Die Präsentation der Antworten nun ist ganz auf den Ausstellungsort zugeschnitten. Carmen Beckenbach vom ZKM:
„Das ZKM, ein ehemaliges Industriegebäude, beherbergt drei Institutionen: die städtische Galerie, die Hochschule für Gestaltung und das ZKM. Jochen Gerz strebte eine Verknüpfung aller Institutionen an.“
Über das ganze Gebäude des ZKM verteilt finden sich die Antworten der Künstler und Theoretiker. An den Wänden, an den Decken, im Raum stehen sie, auf 50 mal 50 cm großen Fahnen. Als Bild (von den Künstlern) oder als Text (von den Theoretikern). Hübsch im ganzen Gebäude verteilt, sogar mit Überraschungen.
Carmen Beckenbach: „Es gibt durchaus jetzt schon Orte im Haus, über die man stolpert, also über Toiletteneingänge oder Treppenaufgänge. Und an anderer Stelle, da sind sie ganz klassisch präsentiert, also in einem Kunstraum präsentiert.“
Und was sagen die 312 Künstler und Theoretiker über eine Kunst, die heute noch „unbekannt sein könnte“?! Einer wünscht sich eine Kunst, „in der Sentiment und Lakonismus verbunden sind, eine Kunst, in der Anfang und Ende der Geschichten zusammenfallen, eine Kunst, kurz und herzlich wie ein Gruß“.
Ein anderer möchte die Namen der Künstler nicht mehr genannt haben, damit man die Werke unbefangen von Ruhm und großen Namen sehen könne. Ein Dritter sieht den Künstler von morgen als Organ- oder Körpermodellierer, und wieder ein anderer möchte die Altersgrenze für ausstellende Künstler auf 30 Jahre heraufsetzen, damit man nur noch ausgereifte Kunst sehe...
Man sieht: So viele Antworten wie teilnehmende Köpfe, und auch die gute alte Frage, was denn die Kunst überhaupt sei, auch sie bleibt offen...
Den ersten Auftritt hatte die „Anthologie der Kunst“ im Internet. Hier waren die Antworten als erstes zu lesen und hier stehen sie immer noch auf der Website anthology of art. 312 Künstler und Theoretiker haben in fünf Jahren an dieser Umfrage teilgenommen. 26 Mal ging die Frage an eine nächste Teilnehmergeneration weiter. Die Präsentation der Antworten nun ist ganz auf den Ausstellungsort zugeschnitten. Carmen Beckenbach vom ZKM:
„Das ZKM, ein ehemaliges Industriegebäude, beherbergt drei Institutionen: die städtische Galerie, die Hochschule für Gestaltung und das ZKM. Jochen Gerz strebte eine Verknüpfung aller Institutionen an.“
Über das ganze Gebäude des ZKM verteilt finden sich die Antworten der Künstler und Theoretiker. An den Wänden, an den Decken, im Raum stehen sie, auf 50 mal 50 cm großen Fahnen. Als Bild (von den Künstlern) oder als Text (von den Theoretikern). Hübsch im ganzen Gebäude verteilt, sogar mit Überraschungen.
Carmen Beckenbach: „Es gibt durchaus jetzt schon Orte im Haus, über die man stolpert, also über Toiletteneingänge oder Treppenaufgänge. Und an anderer Stelle, da sind sie ganz klassisch präsentiert, also in einem Kunstraum präsentiert.“
Und was sagen die 312 Künstler und Theoretiker über eine Kunst, die heute noch „unbekannt sein könnte“?! Einer wünscht sich eine Kunst, „in der Sentiment und Lakonismus verbunden sind, eine Kunst, in der Anfang und Ende der Geschichten zusammenfallen, eine Kunst, kurz und herzlich wie ein Gruß“.
Ein anderer möchte die Namen der Künstler nicht mehr genannt haben, damit man die Werke unbefangen von Ruhm und großen Namen sehen könne. Ein Dritter sieht den Künstler von morgen als Organ- oder Körpermodellierer, und wieder ein anderer möchte die Altersgrenze für ausstellende Künstler auf 30 Jahre heraufsetzen, damit man nur noch ausgereifte Kunst sehe...
Man sieht: So viele Antworten wie teilnehmende Köpfe, und auch die gute alte Frage, was denn die Kunst überhaupt sei, auch sie bleibt offen...