Animationsfilm, BBC-Schätze und Musikmagazin

Von Jörg Schieb |
Um einen etwas behäbigen Hasen, der Rache übt, geht es in dem Open-Source-Animationsfilm www.bigbuckbunny.org. Die BBC stellt ihre medialen Schätze unter www.springhin.de/bbc ins Netz, und www.intro.de bietet eine schier unerschöpfliche Quelle für Musikfans.
Freiwilliges Filmprojekt ohne Budget: www.bigbuckbunny.org

Big Buck Bunny ist ein knapp zehnminütiger Animationsfilm, den man sich im Internet kostenlos anschauen oder auf den eigenen Rechner holen kann. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein dicker, etwas behäbiger Hase wird von anderen Tieren getriezt. Der Hase wehrt sich - und zwar mit Mitteln, die es eben nur in Zeichentrick- und Animationsfilmen gibt.

Die Bildqualität von Big Buck Bunny ist exzellent, durchaus vergleichbar mit Hollywood-Produktionen wie zum Beispiel Shrek. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Big Buck Bunny ist keine kommerzielle Produktion, sondern eine Art Open-Source-Filmprojekt. Ein Heer von Freiwilligen hat den Film hergestellt, komplett, von Anfang bis Ende. Ohne irgendein Budget.

Rund sechs Monate hat das Team des "Blender Institute" in Amsterdam daran gearbeitet. Ziel des Ganzen: Das Team wollte zeigen, dass man mit Open-Source-Animations-Software heute durchaus hochwertige Filme herstellen kann. Das Ergebnis lässt keine Zweifel aufkommen.

Man kann den Film zwar auch auf DVD kaufen, um das Projekt zu unterstützen. Doch wie für Open-Source-Projekte üblich, kann jeder den Film auch gratis haben - oder verteilen. Unter www.bigbuckbunny.org gibt es nicht nur den Film in unterschiedlichen Qualitätsstufen zum Herunterladen, sondern auch jede Menge mehr Infos über das Projekt und die Entstehung.


Schätze der BBC im Internet: www.springhin.de/bbc

Die BBC ist einer der angesehensten Fernsehsender der Welt, bekannt für hervorragenden Journalismus, für exzellente Reportagen. Auf der Homepage der BBC, die unter www.springhin.de/bbc zu erreichen ist, kann man sich heute schon ein Bild davon machen. Hier können jede Menge aktueller Sendungen und Reportagen kostenlos und in voller Länge online angeschaut werden, etwa die gelungenen Tierdokus "Animal Planet".

Die Auswahl ist heute schon riesig, soll aber rasch wachsen. Die Archive des britischen Senders bergen jede Menge Schätze. Und die sollen nun nach und nach ins Internet gestellt werden. Auch alte Sendungen, Reportagen, Filme oder Serien sollen dann der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

Das komplette Archiv eines Senders im Web - und das in einer Zeit, in der in Deutschland ernsthaft darüber nachgedacht wird, die Produktionen öffentlich-rechtlicher Fernsehsender schon nach sieben Tagen wieder aus dem Netz zu entfernen. Die BBC geht den umgekehrten Weg: Hier sollen 80 Jahre BBC-Archive online gehen. Ein echter Leckerbissen.


Ausgezeichnetes Musikmagazin: www.intro.de

Derzeit machen mehrere Onlineplattformen zum Thema Musik von sich Reden. Eins davon ist intro.de. Gerade erst wurde das hervorragend gemachte Musikmagazin mit dem angesehenen Grimme Online Award ausgezeichnet, und das völlig zu Recht.

Unter www.intro.de dreht sich, kurz gesagt, alles um Musik und Konzerte. Welche Platten sind gerade neu auf den Markt gekommen - und was taugen sie? Es gibt ausführliche Kritiken, Empfehlungen, aber auch eine Rubrik "Platten vor Gericht". Hier werden einzelne Alben von einer mehrköpfigen Jury beurteilt. Die Besucher können natürlich auch bewerten und ihre Meinung sagen.

Besonders charmant: Es gibt jede Menge Hörproben, manches Album kann als Stream sogar komplett angehört werden. Das Angebot von intro.de ist riesig. Musikfans erfahren hier, was los ist, etwa welche Konzerte stattfinden - und manchmal gibt es sogar Live-Streams oder Mitschnitte.

Natürlich ist intro.de aber auch ein Portal zum Mitmachen: Die Besucher können sich registrierten, ihre Meinung sagen, Beiträge oder Musik kommentieren und bewerten - und sich in der Community untereinander austauschen.

Richtig klasse sind die vielen Interviews mit Akteuren der Szene - in Videoblogs. Nicht unbedingt immer professionell gemacht, aber dafür nah dran. Und mit viel Herzblut. Kurz: Für Musikfans eine schier unerschöpfliche Quelle.