Angebliche Rembrandt-Kopie erweist sich laut Experten als Original

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    Jahrzehntelang verstaubte die aus dem 17. Jahrhundert stammende Ölskizze "Kreuzaufrichtung" in einer Ecke des Bredius-Museums in Den Haag, weil sie für eine Rembrandt-Kopie gehalten wurde - nun sind niederländische Experten zu dem Schluss gekommen, dass es sich doch um ein Original handeln könnte. Die Ölskizze war 1921 von dem niederländischen Kunsthistoriker, Sammler und Kurator Abraham Bredius gekauft worden. Später wurde das Bild von Experten als plumpe Imitation eines Schülers des Barock-Meisters abgetan. Sie verwiesen darauf, dass die groben Pinselstriche Rembrandts Technik nicht entsprächen. Recherchen der Restauratorin Johanneke Verhave und des ehemaligen Chefkurators für alte Gemälde am Rotterdamer Museum Boijmans Van Beuningen, Jeroen Giltaij, kommen nun zu einem anderen Ergebnis: "Die Untersuchungen ergaben, dass die Skizze im Laufe des Malprozesses mehrfach geändert wurde", sagte Verhave. "Das zeigt, dass ihr Urheber während der Arbeit seine Meinung änderte - er hat eindeutig nicht einfach ein anderes Bild kopiert". Die Ergebnisse von Verhaves und Giltaijs Forschungen wurden an das Rijksmuseum nach Amsterdam weitergeleitet, das eine eigene Material-Analyse vornahm. Dessen Experten hätten "nichts gefunden, was einer Zuschreibung an Rembrandt widerspricht", erklärte das Bredius-Museum.