Amtsschimmel, Gamaschen, Kaltmamsell
Der Journalist Bodo Mrozek versteht sich als Wörter-Jäger-und-Sammler. In seinem "Lexikon der bedrohten Wörter", das in dieser Woche als Rowohlt Taschenbuch erscheint, hat er rund 400 Begriffe wie Gamaschen, Kaltmamsell oder auch Vollbeschäftigung versammelt, um sie vor dem Vergessen zu bewahren.
Deutschlandradio Kultur traf Bodo Mrozek zum Gespräch. Lesen Sie hier einen Ausschnitt:
Wuttke: Gamaschen, Kaltmamsell, aber auch Tankwart gibt es in Deutschland gar nicht mehr. Aber warum sollten wir diese Wörter nicht aussortieren?
Mrozek: Weil ich es grundsätzlich schade finde, wenn schöne alte Wörter totgeschwiegen werden. (…) Und wenn man einmal anfängt, sich mit bedrohten Wörtern zu beschäftigen, dann findet man eigentlich immer mehr Wörter, wo man denkt: Habe ich lange nicht mehr gehört.
(…)
Wuttke: Kommen wir noch mal auf die Sprache als ökonomisches System zurück. Wenn es so viele neue Worte gibt - Sie haben die Zahl 8000 genannt - das Gehirn ist beschränkt, es kann sich nicht alles merken. Warum müssen wir nicht auch lernen, auf manche Wörter zu verzichten, so schön sie auch sind, einfach weil es unsere Kapazitäten sprengt?
Mrozek: Natürlich, Sprache ist ein Prozess. (…) Viele Wörter, die wir heute für Deutsch halten, sind eigentlich Fremdwörter gewesen. (…) Dennoch halte ich es für interessant, sich mit Wortgeschichte zu beschäftigen und den Wörtern, die wir benutzen, aber schon gar nicht mehr wissen, was sie bedeuten, nachzuspüren. Ein Beispiel wäre der Stegreif.
Sie finden das vollständige Gespräch in der rechten Spalte als Audio.
Service:
Auf der Internetseite unter www.bedrohte-woerter.de hat Bodo Mrozek seine Aktion Artenschutz gestartet. Hier können vom Aussterben bedrohte Wörter auf einer Roten Liste eingetragen werden.
Wuttke: Gamaschen, Kaltmamsell, aber auch Tankwart gibt es in Deutschland gar nicht mehr. Aber warum sollten wir diese Wörter nicht aussortieren?
Mrozek: Weil ich es grundsätzlich schade finde, wenn schöne alte Wörter totgeschwiegen werden. (…) Und wenn man einmal anfängt, sich mit bedrohten Wörtern zu beschäftigen, dann findet man eigentlich immer mehr Wörter, wo man denkt: Habe ich lange nicht mehr gehört.
(…)
Wuttke: Kommen wir noch mal auf die Sprache als ökonomisches System zurück. Wenn es so viele neue Worte gibt - Sie haben die Zahl 8000 genannt - das Gehirn ist beschränkt, es kann sich nicht alles merken. Warum müssen wir nicht auch lernen, auf manche Wörter zu verzichten, so schön sie auch sind, einfach weil es unsere Kapazitäten sprengt?
Mrozek: Natürlich, Sprache ist ein Prozess. (…) Viele Wörter, die wir heute für Deutsch halten, sind eigentlich Fremdwörter gewesen. (…) Dennoch halte ich es für interessant, sich mit Wortgeschichte zu beschäftigen und den Wörtern, die wir benutzen, aber schon gar nicht mehr wissen, was sie bedeuten, nachzuspüren. Ein Beispiel wäre der Stegreif.
Sie finden das vollständige Gespräch in der rechten Spalte als Audio.
Service:
Auf der Internetseite unter www.bedrohte-woerter.de hat Bodo Mrozek seine Aktion Artenschutz gestartet. Hier können vom Aussterben bedrohte Wörter auf einer Roten Liste eingetragen werden.