Der Präriesound aus der Taiga
Von Jutta Petermann · 02.12.2013
Lars Bygden ist in seiner Heimat ein gefeierter und preisgekrönter Rockmusiker. Jetzt veröffentlicht er ein Album, das er ganz schlicht mit seinen Initialen "LB" betitelt hat. Es ist das dritte Soloalbum des 40-Jährigen und das erste, das wir in Deutschland von ihm zu hören bekommen.
Schweden ist außerhalb der USA eine Americana-Hochburg und auch Lars Bygden kleidet seine Songs in den Sound von Prärie und Weite. Bei ihm ist aber die brennende texanische Sonne klanglich der schwedischen Dunkelheit gewichen. Sie taucht die Songs seines dritten Albums "LB" in verwunschene Traumszenarien.
Denn so nüchtern und angedeutet wie der Albumtitel ist die Musik auf dieser CD ganz und gar nicht. Geradezu opulent inszeniert Bygden in den elf Songs Atmosphären von Verlassenheit und Verlorensein. Vordergründig intoniert er dafür mit reichhaltigem Instrumentarium Americana, lässt aber auch folkige Töne durchschimmern. Es sind Flöte und Piano, die den manchmal trockenen, knarzigen oder auch sehr wehmütigen Klang der Americana-Gitarre einbalsamieren und ganz geschmeidig werden lassen.
Die enorme klangliche Dichte und die angenehm warme und atmosphärische Intensität sorgen dafür, dass sich die Hörer nicht genauso verloren fühlen, wie die Protagonisten der Songs, sondern - im Gegenteil - ganz aufgehoben und eingehüllt. Zudem bringen die feingesponnenen Melodien fast so etwas wie einen Tupfen Lieblichkeit in die Stücke. So ist "LB" ein düster-verwunschenes Album für Momente, in denen man zu sich kommen möchte.
Label: Westpark
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