Als rumänischer Tagelöhner in Köln

Von Achim Nuhr |
Die armen Bürger des EU-Neulings Rumänien sind hier letztlich unerwünscht: Sie kosten Geld, wenn sie in Notfällen versorgt werden müssen und leben unter Bedingungen, die Behörden und vielen Bürgern suspekt sind. Kommunen wie Köln, Hamburg und München greifen deshalb zu einem Trick: Bettelnde Rumänen werden zu "Bettelbanden" ernannt, obwohl bisher nirgendwo Beweise präsentiert wurden.
Lokale Medien sprechen daraufhin von einer "Bettelmafia". Bald darauf gelten in der Öffentlichkeit sämtliche ärmlich ausschauenden Rumänen als Mafiosi - inklusive der großen Mehrheit, die eigentlich nach Tagelöhnerjobs sucht und gar nicht bettelt. Weil die Tagelöhner daraufhin kaum noch Jobs von den misstrauisch gewordenen Einheimischen erhalten, schließt sich ein Teufelskreis: Viele müssen nun wirklich betteln und landen auf der Straße.