Alois Glück zur Bayernwahl

"CSU ist beim Thema Klimawandel nicht präsent"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, spricht am 21.11.2014 in Bonn (Nordrhein-Westfalen). Die Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist in Bonn zusammengekommen.
Der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück ermahnt CSU zur Erneuerung. © picture alliance / dpa / Oliver Berg
Alois Glück im Gespräch mit Heidrun Wimmersberg · 15.10.2018
Alois Glück, der frühere bayerische Landtagspräsident, fordert nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei, der CSU, eine gründliche Aufarbeitung. Ein "Weiter so" mit leichten Korrekturen jedenfalls dürfe es nicht geben.
"Wenn wir jetzt schnell zur Tagesordnung übergehen, werden die Leute sagen: 'Ach ja, weiter so wie bisher'", sagt Glück weiter. Dann werden wir die Leute nicht mehr zurückbekommen, die diesmal nicht die CSU gewählt haben, aber sich noch nicht endgültig verabschiedet haben. Und wir werden womöglich auch noch andere verlieren, die die CSU mit viel Bedenken gewählt haben", so der ehemalige CSU-Politiker im Deutschlandfunk Kultur.
"Das Risiko ist groß, dass wir eine Entwicklung wie in Baden-Württemberg bekommen, wenn eine gründliche Aufarbeitung nicht erfolgt."
Der tiefe Absturz seiner Partei habe auch damit zu tun, dass die CSU über Jahre hinweg in verschiedenen Milieus und Themenbereichen nicht mehr verankert sei.

"Es wird Gefolgschaft erwartet"

"Ich nenne als Beispiel den Bereich Ökologie. Die CSU ist bei dem drängenden Thema Klimawandel überhaupt nicht präsent."
Glück sprach von einer thematischen Verengung innerhalb seiner Partei. Das zeige sich auch in der Bandbreite der Personen, die in den Führungsgremien vertreten seien.
"Es läuft zu viel nach dem Motto: Es wird Gefolgschaft erwartet."
Ein "Weiter so" mit leichten Korrekturen jedenfalls dürfe es nicht geben. Ein 'Mia san mia" könne in Zeiten der Globalisierung nicht die Antwort sein. "Die CSU muss verdammt aufpassen, dass sie nicht nur als Partei für Bayern erscheint. Denn dann ist sie irgendwann nur noch eine Regionalpartei", so Alois Glück.
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