"Alles wurde in seiner Gegenwart durchsichtig!
Dinu Lipatti – dieser Name hat einen außergewöhnlichen Klang. Eine besondere Aura geht von ihm aus, ein mystischer Hauch geradezu. Denn dem gebürtigen Rumänen blieb nicht viel Zeit, sein Genie zu entfalten: er starb bereits mit 33 Jahren an Leukämie, im September 1950. Dennoch zählt er zu den großen Pianisten des 20. Jahrhunderts. Ob trotz oder vielleicht auch wegen seiner zu Herzen gehenden Geschichte, unter anderem darum geht es in der Sendung.
Das Andenken Lipattis wurde schon bald nach seinem Tod verklärt (und wird es bis heute), sein Spiel gern als überirdisch und seine Ausstrahlung als entrückt bezeichnet. Dass Lipatti zu Lebzeiten vor allem als technisch brillanter Pianist verehrt wurde, für seinen kraftvollen Zugriff und jugendlichen Überschwang, wird heute oft vergessen. Das Klavierkonzert von Robert Schumann mit Lipatti als Solist gehört ohne Zweifel zu den Jahrhundertaufnahmen, und der Livemitschnitt von Mozarts großem C-Dur-Konzert, ebenfalls vom Sommer 1950, ist nicht minder berühmt.
Die heute erhaltenen Aufnahmen stammen aus den Jahren 1937 bis 1950, besonders viele sind es nicht, und sie bilden nur einen Teil von Lipattis Repertoire ab: Bach, Schumann, Chopin, Mozart vor allem. Trotzdem lässt sich anhand dieser Aufnahmen ein Bild des Pianisten zeichnen, das wesentlich schärfer ist, als es das Klischee des frühvollendeten, entrückten Genies zunächst vermuten lässt. Zu diesem Klischee beigetragen hat wohl auch das letzte Konzert vom 16. September 1950 in Besançon, das er mit dem Choral "Jesu bleibet meine Freude" beendete, bevor er es krankheitsbedingt abbrechen musste. Und so spielt dieses Konzert in den "Interpretationen" auch eine besondere Rolle. Wider das Klischee.
Die heute erhaltenen Aufnahmen stammen aus den Jahren 1937 bis 1950, besonders viele sind es nicht, und sie bilden nur einen Teil von Lipattis Repertoire ab: Bach, Schumann, Chopin, Mozart vor allem. Trotzdem lässt sich anhand dieser Aufnahmen ein Bild des Pianisten zeichnen, das wesentlich schärfer ist, als es das Klischee des frühvollendeten, entrückten Genies zunächst vermuten lässt. Zu diesem Klischee beigetragen hat wohl auch das letzte Konzert vom 16. September 1950 in Besançon, das er mit dem Choral "Jesu bleibet meine Freude" beendete, bevor er es krankheitsbedingt abbrechen musste. Und so spielt dieses Konzert in den "Interpretationen" auch eine besondere Rolle. Wider das Klischee.