Alles geschieht zum ersten Mal, auf ewige Weise

Ein Porträt von Chilly Gonzales am Mikrofon.
Chilly Gonzales, der exzentrische Rapper. © picture-alliance / dpa / Sven Hoppe
Von Burkhard Reinartz · 07.06.2014
Auch im 21. Jahrhundert gibt es Künstler, die sich trauen, dem zeitlosen Bedürfnis der Menschen nach Schönheit, nach Transzendenz und nach Klängen, die die Seele des Menschen nähren, eine Stimme zu geben. Musiker und Literaten zeigen in der "Langen Nacht", wie revolutionär es sein kann, Bewährtes nicht über Bord zu werfen, sondern in die Gegenwart zu integrieren.
Chilly Gonzales, der exzentrische Rapper im Morgenmantel, benutzt das Piano als brutale Klangwerkbank und entwirft gleichzeitig musikalische Miniaturen, die in ihrer Zartheit an die Kompositionen Eric Saties erinnern. Die Cellistin Anja Lechner zelebrierte im Rosamunde-Quartett erlesene Stücke der Hochklassik und sucht seit zehn Jahren im Crossover der Kulturen "den einen Grundton, der quer durch alle Zeiten in der Musik erklingt".

Michael Krüger, Lyriker und bis Ende 2013 Chef des Hanser Verlags, zieht Bilanz aus 40 Jahren Literaturbetrieb: was sich überlebt hat und was für ihn zeitlose Gültigkeit beanspruchen darf.
Michael Krüger (* 9. Dezember 1943 in Wittgendorf) ist ein deutscher Schriftsteller, Dichter, Verleger und Übersetzer. Er ist seit Juli 2013 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Mehr bei Wikipedia und beim Verlag.

Inger Christensen (geb. 16. Januar 1935 in Vejle, Dänemark; gestorben 2. Januar 2009 in Kopenhagen) war eine dänische Schriftstellerin. Sie zählte zu den bedeutendsten europäischen Lyrikerinnen ihrer Generation und galt jahrzehntelang als Kandidatin für den Nobelpreis. Mehr

Lesetipps zur 1. Stunde:

Michael Krüger
Umstellung der Zeit
Gedichte
Suhrkamp Verlag 2013
Poetisch-lyrische Naturerkundungen
Es sind Gedichte, die, mit einer Mischung aus Staunen und Reflexion, den Blick auf unsere Lebensverhältnisse richten hundert Versuche, das zentrifugale Geschehen ohne große Worte, so lapidar wie möglich, zusammenzufassen, um zu einem wie immer flüchtigen Bild von der Welt zu kommen. "Michael Krügers neue Gedichte fügen sich zu einer großen Elegie auf die verschwindende Sichtbarkeit von Welt, die gebrochen, aber nicht resignativ an eine große Tradition der Naturlyrik anknüpft, sich aber zugleich immer wieder als eine sehr persönliche Klage um versäumtes Leben darstellt. Der Lyriker auf der Höhe seiner Kunst", schrieb Friedmar Apel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über "Ins Reine".

Michael Krüger
Ins Reine
Gedichte
Suhrkamp Verlag 2010
In diesen Gedichten ist von seltsamen Dingen die Rede: von Dämmerungen und vom Gras, von Flüssen, die nicht fließen wollen, von Briefen ohne Absender, von Mücken, Krähen, Wasserläufern und vom Tod. Es ist eine einfache Welt, die darauf besteht, in ihrer Besonderheit wahrgenommen zu werden, diesseits und jenseits der Begriffe, die sie verstellen.
Die poetischen Augenblicke und Notate in diesem Buch wollen weder eine verloren gegangene Welt der Vergangenheit aufscheinen lassen, noch eine katastrophische Welt der Zukunft imaginieren. Sie geben sich mit dieser zufrieden, obwohl sie dem Jetzt misstrauen.

Inger Christensen
Der Geheimniszustand und Gedicht vom Tod
Essays
Hanser Verlag 2009
Unter dem bei Novalis gefundenen Titel Geheimniszustand legt die Dänin Inger Christensen ihre ars poetica vor. Einfühlsam, klug, originell und alles andere als modisch erklärt sie, warum Gedichte noch immer existieren, was sie von allen anderen sprachlichen Formen unterscheidet und warum sie selbst der Logik überlegen sind.
Unter dem bei Novalis gefundenen Titel Geheimniszustand legt die Dänin Inger Christensen ihre ars poetica vor. Einfühlsam, klug, originell und alles andere als modisch erklärt sie, warum Gedichte noch immer existieren, was sie von allen anderen sprachlichen Formen unterscheidet und warum sie selbst der Logik überlegen sind.



Auszug aus dem Manuskript:

Michael Krüger: "Ich habe Borges ja noch gekannt, bevor er blind wurde."

Die erste Stunde der Langen Nacht gehört Michael Krüger - und den Dichtern. Der Lyriker und Verleger Michael Krüger, 1943 geboren, arbeitete nach einer Buchhändlerlehre und der Gründung der ersten deutschen Autorenbuchhandlung als Lektor, literarischer Leiter und später Geschäftsführer des Münchener Hanser-Verlages. Der Verlag hat neunzehn Nobelpreisträger im Programm, darunter Elias Canetti, Joseph Brodsky, Herta Müller und Tomas Tranströmer. Krüger editiert die Literaturzeitschrift "Akzente" und verlegt über die "Edition Akzente" und "Lyrikkabinett" wie kein anderer großer deutscher Verlag Gedichte. 2013 wurde er zum Präsidenten der Bayrischen Akademie der Schönen Künste gewählt.

Im Leben und in der Kunst scheint es unter der Wellenbewegung des jeweiligen Geschehens eine zeitlose menschliche Tiefenströmung zu geben, die im World-Wide-Web- und Cyberspace-Zeitalter ähnlich wirkt wie zu Hölderlins Zeiten oder in der Renaissance. Unterhalb des Rauschens der Medien wirken zeitlose Lebensfragen, Bedürfnisse und Sehnsüchte, die sich dem Menschen seit Generationen in ähnlicher Weise stellen: Die alten ewig jungen Themen von Geburt/Neuanfang, Wachstum und Fall, Liebe, Hoffnung, Enttäuschung und Tod.

Michael Krüger: "Und das sind natürlich alles Elemente, die man in der Literatur, als dem eigentlichen Speicher für Erinnerung wiederfindet. 6 Alles was am Anfang der Literatur existierte, der Anruf, die Klage, die Liebe, das findet sich natürlich in jeder Poesie wieder und kann zeitlos genannt werden. Das Problem scheint mir zu sein, dass jeder Mensch, ganz egal, ob er bekannt oder unbekannt ist, ob er sich ein großes Leben vorstellt oder ein kleines, wiederholt etwas, was offensichtlich mit unserer Anlage zu tun hat. Und das bedeutet, dass diese Wiederholung natürlich immer wieder Themen hervorbringt, die sich gleichen. Das ist die Frage der Schuld - die ganzen elementaren Fragen - das Böse oder Gott. Kein Mensch will heute über Gott reden, aber irgendwie reden alle über Gott. Also scheint es doch etwas zu sein, was mit unserem Bedürfnis nach Transzendenz zu tun hat.


Vielleicht kann die Poesie gar keine Wahrheiten sagen; aber sie kann wahr sein, weil die Wirklichkeit, die mit den Worten folgt, wahr ist.
Diese geheimnisvolle Gefolgschaft zwischen Sprache und Wirklichkeit ist die Erkenntnisweise der Poesie. Ein Mysterium, das sehr wohl der Zustand ist, von dem Novalis spricht, wenn er sagt: "Das Äußere ist ein in den Geheimniszustand erhobenes Inneres".
Es verläuft eine Scheidelinie zwischen denen, die glauben, der Mensch mit seiner Sprache stehe außerhalb der Welt und denen, die erleben, dass ein Mensch mit Sprache ein Teil der Welt ist; und dass es deshalb notwendig ist, zu verstehen, dass, indem ein Mensch sich ausdrückt, auch die Welt sich ausdrückt.
Wenn wir außerhalb der Welt gesetzt sind, dann deshalb, weil wir uns selbst außerhalb der Welt gesetzt haben. Wir glauben soviel. Man soll aber nicht soviel glauben. Man soll wissen. Dass man sich bereits in dem Geheimniszustand befindet, den man sucht
.
Inger Christensen

Michael Krüger. "Ich glaube felsenfest daran, dass erinnerungswert nur diese Momente sind. Man macht ja auch die Erfahrung, wenn man Menschen, die man lange Zeit nicht gesehen hat, wiedersieht: Es kommen immer diese Momente zur Sprache. Wenn man sie trifft nach Monaten kommt: Ich war oben auf dem Berg und habe plötzlich gesehen wie der Hochnebel sich auflöste und ich konnte das ganze Tal runter sehen. Das ist Hölderlin: "Komm ins Offene, Freund". Die Sonne scheint, man schaut in die Weite. Das ist doch, was von einem Leben bleibt."

Es ist beruhigend, in alten Büchern zu blättern,
die längst überholt sind. Novalis, Hamann,
nur so, ohne tiefere Absicht.
Als es noch Tinte gab,
Als man noch etwas vom Leben wollte.
Im Radio wird Mahler gespielt, dass die Fenster auffliegen.
Ein heller Teppich liegt über dem Gras.
Die gesamte menschliche Kultur, sagt ein Franzose,
findet Platz in einer Hand.
Ich höre den Grillen zu, die Mahler zu schätzen wissen.
Eine ewige Wiederkehr in anderer Form.
unverständlich und ganz klar
.
Michael Krüger


Anja Lechner (* 1961 in Kassel) ist eine deutsche Cellistin. Mehr bei Wikipedia und auf ihrer Website.

Hörtipps zur 2. Stunde:

Anja Lechner, Maria Pia de Vito, Francois Coutourier, Michele Rabbia:
Pergoleso ECM-Records 2013

Francois Coutourier, Anja Lechner, Jean Marc Larché, Jean-lousi Matinier: Nostalgia -Songs for Tarkovsky ECM-Records


Auszug aus dem Manuskript:

Anja Lechner/Dino Saluzzi/Rosamunde Quartett ECM-Records 1998

Anja Lechner: "Auf jeden Fall gibt es die zeitlose Dimension in der Musik, weil es gibt Musik, die überdauert die Jahrhunderte und es gibt andere Musik, die tut es eben nicht und dann ist das eben auch nicht zeitlos. Zeitlose Ruhe in der Musik kann man natürlich durch all die Jahrhunderte finden. Mir fällt Musik von Monteverdi, von Dowland ein, von Purcell. Musik, die sich eher in Wellenform ausbreitet als in Stufenform. Das ist Musik, die einen atmen lässt und die Zeit aufhebt."

Die zweite Stunde der Langen Nacht über das Zeitlose in der Kunst gehört der Cellistin Anja Lechner. Sie hat im Lauf ihrer musikalischen Entwicklungsreise im Rosamunde-Quartett erlesene Stücke der Hochklassik zelebriert und später im Cross-Over der Kulturen und Klänge "den einen Grundton gesucht, der quer durch alle Zeiten in der Musik erklingt". Die Cellistin brilliert nicht nur auf ihrem Instrument. Sie reflektiert den Sinngehalt der Musik durch die Jahrhunderte, wobei sie sich auch von außermusikalischen Impulsen leiten lässt - wie den Filmen Andrej Tarkowskis.

Anja Lechner. "Es gibt und gab immer wieder Komponisten, die sich für die Musik ihrer Vorfahren sehr eingesetzt haben oder sie sogar verwendet haben. Mir fällt jetzt als aktuelles Beispiel Luigo Nono ein, der von Guillaume de Marchaut verwendet hat, Schostakowitsch, der Motive von Bach verwendet hat. Das zieht sich durch die ganze Musikgeschichte. Das sind einmal die Komponisten und dann natürlich auch wir Interpreten, dass wir bestimmte Musik einfach immer noch spielen wollen. Und das ist vielleicht sogar in unserem Jahrhundert noch viel extremer als das vor 300 Jahren war, weil da hat man eigentlich immer nur die zeitgenössische Musik gespielt, Und insofern haben wir heute einen größeren Überblick und zehren mehr von der alten Musik."

Natürlich würde sich Anja Lechner nicht auf eine naive Gegenüberstellung von "zeitlos" und "zeitbedingt" einzulassen. Musik kann man nie aus der historischen Konstellation ihres Entstehens herauslösen - weshalb auch zeitlose Musik nicht völlig außerhalb der Zeit steht. Gerade die fernöstliche Philosophie, die viele Künstler beeinflusst hat, zeigt, dass Wirklichkeit oft in paradoxen Gegensätzen erscheint.

Anja Lechner: "Wir sind alle Kinder unserer Zeit, aber wenn ein Komponist nach den 70er Jahren klingt, also deutlich erkennbar in den 70er-Jahren komponiert hat, dann ist er wahrscheinlich heute schon, vierzig Jahre später, aus der Zeit, sprich altmodisch und nur, wenn er es schafft, über die Zeit, in der er komponiert, hinauszugehen, dann überlebt das eventuell auch."


"Es gibt nichts Neues unter der Sonne."
Salomo

"Es gibt nichts altes unter der Sonne.
Alles geschieht zum ersten Mal,
aber auf ewige Weise"
Jorge Luis Borges

Gonzales (eigentlich Jason Charles Beck; * 20. März 1972), zeitweise auch bekannt als Chilly Gonzales, ist ein kanadischer Musiker, der zeitweise in Berlin und Paris lebte und sich zurzeit in Köln niedergelassen hat. Mehr bei Wikipedia und auf seiner Website.

Hörtipps zur 3. Stunde:

Chilly Gonzales
Solo Piano
Gentle Thread 2004

Chilly Gonzales
Solo Piano II
EMI Music

Chilly Gonzales
The Unspeakable


Auszug aus dem Manuskript:

Die dritte Stunde der Langen Nacht über das Zeitlose in der Kunst zeigt, wie es dem kanadischen Rapper, Entertainer und Pianisten Jason Beck, alias Chilly Gonzales, gelingt, jugendliche Hip-Hopper und Raver für seine Solo-Piano-Abende zu begeistern. Warum taucht ein junges Publikum, das klassische Musik allenfalls vom Hörensagen kennt, in Pianoklänge ein, die in manchen Stücken in ihrer Zartheit an die Miniaturen Eric Saties erinnern? Wie gelingt es dem Künstler, klassische Harmonien und Rhythmen so zu gestalten, dass sie zeitlos und gleichzeitig modern klingen?

Chilly Gonzales: "Mit den zwei Solo-Piano-Alben habe ich Zuhörer erreicht, die normalerweise nicht gerade klassische Musik hören. Musik von nur einem Menschen an nur einem Instrument. Besonders für ein junges Publikum, das mehr Musik nach dem Frankenstein-Prinzip gewohnt ist, also zusammengebraut aus vielen kleinen Stücken, Beats vom Computer und darüber zum Beispiel Rap- Gesang."

Chilly Gonzales: "Mein Publikum hat sich gewundert, woher diese Musik kommt und sie wurden neugierig. Ich habe deshalb die Noten der Stücke der beiden Solo-Piano-Alben drucken und preisgünstig verkaufen lassen. Und wir waren begeistert über die Resonanz. Wenn sich jemand Noten kauft und sie spielt, ist das eine ganz schön tiefe Verbindung zum Komponisten - so wie man das von den Klassikern kennt. Ich bin schon stolz darauf, dass es etliche YouTube-Videos gibt, in denen die Leute Gonzales-Musik spielen."

Buchtipp

Am 14. Mai erscheint sein Buch "Re-Introduction Etudes". Darauf sind 24 leicht zu spielende Klavierstücke für Wiedereinsteiger. Wer schon mal dieses Instrument gespielt hat, weiß, wie schwierig das sein kann. Viele haben aufgegeben. Denen möchte Gonzales jetzt die Freude am Musizieren zurückbringen.

Chilly Gonzales
Re-Introduction Etudes

Gentle Threat (Indigo) 2014




Musikliste der Langen Nacht

Eleni Karaindrou: Eternity Theme
Eleni Karaindrou: Parting A
Eleni Karaindrou: Bus Part I
Christian Wallumrod Ensemble: Lichtblick
Christian Wallumrod Ensemble: Horseshoe Waltz
Steffano Battaglia / Michele Rabbia: Antifona Libera
Jun Myake: Frozen Tide
Bugge Wesseltoft: Giant steps
Steffano Battaglia /Michele Rabia: Kurs Reqiuem
Christian Wallumrod-Ensemble: Sketch
Ernst Reijseger: Falsetto
Hillary Hahn / Hauschka: Ashes
Stevan Kovacz Tickmeyer: Eight Hymns In memoriam Andrey Tarkowsky

Anja Lechner / Vassilis Tsabropoulos: Trois Morceaux après des hymnnes byzantins II

Arvo Pärt: Pregando

Robag Whrume: Wupp Deck

Robert Schumann/Andreas Schiff: Geistervariationen
Alfred Schnittke: Cellosonate No.1
Anja Lechner/Peter Ludwig: Tango magnetique
Henry Purcell: Fantasia IV June 10 1680
Dino Saluzzi/Rosamunde-Quartett: Milonga des los morenos
Tarkowski-Quartett: Mychkine
Tarkowski-Quartett: Maroussia
Valentin Silvestrov: Symphony no 6 Intermezzo Larghetto
Arvo Pärt: Lamentabile
Giovanni Battista Pergolesi: Quando Corpus/Salve Regina
Andreas Scholl/Barbara Bonney
Anja Lechner / Mia Pia de Vito / Francois Coutourier / Michele Rabbia / G.B. Pergolesi: Chi disse ca la femmana
Anja Lechner / Mia Pia de Vito / Francois Coutourier / Michele /G.B. Pergolesi: Tre Giorni son che Nina
Luciano Paverotti / Pergolesi: Tre Giorni son che Nina
Anton Webern:/ Rosamunde-Quartett: Langsamer Satz für Streichquartett
Chilly Gonzales: Othello
Johannes Brahms: Synfonia no.3 Poco allegretto
Eric Satie /Jean-Yves Thibaudet
Chilly Gonzales: Shut up and play the piano
Chilly Gonzales: Self-Portrait The Unspeakable
Chilly Gonzales: Beans The unspeakable
Chilly Gonzales: Evolving Doors
Chilly Gonzales: Gentle Thread
Vittorio Monti: Czardas
Chilly Gonzales Ivory Tower
Maurice Ravel: Blues
Yussef Lateef: Love Theme from Sprtacus
Nina Simone: Love me or leave me
Chilly Gonzales: Carnivalse
Chilly Gonzales: Overnight / Armellodie