Neues Album von Alicia Keys

Selbsterkenntnis in Kalendersprüchen

06:55 Minuten
Eine junge Frau, Alicia Keys, in grell blauem Shirt posiert vor der Kamera, während große Ohrringe in Form von Anhängeschlössern auf ihre Schultern fallen.
Piano Keys meint übersetzt Klaviertasten, und so sind in Alicia Keys neues Album in der ersten Hälfte nur Songs mit eigener Klavierbegleitung zu hören. © RCA Records
Elissa Hiersemann im Gespräch mit Martin Böttcher · 13.12.2021
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US-Superstar Alicia Keys hat ein Doppelalbum vorgelegt - mit einem Klavierteil und einem mit Hip-Hop, R'n'B und EDM. Auf "Keys" geht es viel um Selbsterkenntnis. Die Kritikerin Elissa Hiersemann findet das Werk dennoch textlich und musikalisch zu glatt.
Alicia Keys ist ein Superstar, vor allem in ihrer Heimat, den USA – und das seit 20 Jahren. 15 Grammys hat sie bekommen und 90 Millionen verkaufte Alben weltweit. Und: Sie kann nicht nur Soul, R’n‘B und Pop, sondern sie ist auch klassisch am Klavier ausgebildet. Jetzt ist ihr achtes Album erschienen, „Keys“, ein Doppelalbum mit 26 Songs.
Der erste Teil ist ein Klavieralbum, der den Zusatz „Originals“ trägt. Der zweite Teil hat dann ein „Unlocked“ in Klammern – also „aufgesperrt“ oder „unverschlossen“. „Da öffnet sich Alicia Keys für alle möglichen Genres und Gäste und interpretiert einige der Songs neu – da gibt's Hip-Hop, R’n‘B, seichten EDM-Sound“, sagt Musikkritikerin Elissa Hiersemann.

Texte wie Kalendersprüche

Den Song „Old Memories“ gibt es zum Beispiel in der „Original“-Version...

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... und in der „Unlocked“-Version:

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Wie immer bei Alicia Keys seien die Texte eins zu eins zu nehmen, sagt Elissa Hiersemann. „Was dann oft bedeutet, dass man sich auch Kalendersprüche durchlesen könnte.“

Musikalisch streberhaft perfekt

Selbsterkenntnis sei das große Thema auf dem Album, so Hiersemann. Ein gutes Thema – aber was Alicia Keys textlich daraus mache, sei dann doch sehr durchschnittlich.
Musikalisch sei das Album „sehr gut gemacht, fast streberhaft perfekt“. Was aber schnell auch langweilig werde.

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„Mir fehlt auch auf diesem Album der ‘grit‘, der Dreck im Getriebe“, bekennt Hiersemann. „Es bleibt alles fad, konturlos, obwohl der Klavierteil des Albums anspruchsvolle Jazzharmonien hat, die sie mühelos meistert.“

Perfektes Album für Beständigkeitssucher

Was schön sei auf dem Album: eine gewisse Zeitlosigkeit in ihren Klavierliedern. Zeitlosigkeit sei ja eine der wichtigsten Zutaten guter Soulmusik.
„Wenn man auf Sicherheit, Beständigkeit, Althergebrachtes steht, mit ein bisschen Veränderung, aber nicht zu gewagt, dann ist das das perfekte Album“, fasst Elissa Hiersemann zusammen. „Und eins, das in Deutschland sicher sehr gut ankommen wird.“
(abr)

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