Akademie der Künste darf Zeitschrift "Sinn und Form" vorläufig nicht herausgeben

    Der Eingang der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin
    Der Eingang der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin © imago images/POP-EYE
    Die Akademie der Künste in Berlin darf die Literaturzeitschrift "Sinn und Form" vorläufig nicht mehr herausgeben. Hintergrund der gerichtlichen Entscheidung ist den Angaben zufolge eine wettbewerbsrechtliche Klage: Die Zeitschrift "Lettre International" und ihr Chefredakteur Frank Berberich werfen "Sinn und Form" vor, eine "Staatszeitschrift" zu sein. Aus Sicht der Akademie klagt Berberich, weil ihm während der Pandemie eine staatliche finanzielle Unterstützung nicht gewährt wurde. Dabei hätte die Akademie der Künste angeboten, sich gemeinsam mit anderen Zeitschriften solidarisch für Hilfen für "Lettre International" einzusetzen. Der Beirat von "Sinn und Form" nannte Berberichs Vorgehen einen Angriff "gegen die Vielfalt des literarischen Lebens" und sprach von dem Versuch, "ein traditionsreiches, international hochangesehenes Periodikum" auszuschalten. Einer Stellungnahme des Beirats haben sich bereits zahlreiche Prominente aus dem Literatur- und Kulturbetrieb als Erstunterzeichner angeschlossen - darunter Daniel Kehlmann, Eva Menasse, Ulrich Matthes, Uwe Timm, Jenny Erpenbeck oder Andreas Dresen. Zum Urteil des Landgerichts Berlin hieß es von der Akademie der Künste, es stütze seine Entscheidung auf rein formale Gründe, denen die Akademie der Künste selbst abhelfen könne.