Ahrar-Partei will gemeinsame Front der liberalen Kräfte im Irak
Nur die "nationale Verbrüderung" aller politischen Kräfte könne zu Frieden und Wiederaufbau im Irak führen, sagt die irakische Politikerin Cordoba al-Dhahir vor dem Hintergrund der gestrigen Parlamentswahlen.
Christopher Ricke: Gestern Wahltag im Irak, ein blutiger Wahltag, viele Anschläge, viele Tote, aber eine relativ hohe Wahlbeteiligung: über 50 Prozent. Die Menschen sind zu einer Abstimmung gegangen über ein neues Parlament und damit auch über eine neue Regierung, die die Zeit des Übergangs gestalten soll. Der Abzug der US-Amerikaner aus dem Irak ist absehbar. Ich habe mit Cordoba Al-Dahir von der irakisch-liberalen Partei gesprochen, sie arbeitet unter anderem in einem Arbeitskreis der deutsch-arabischen Gesellschaft, sie hat den Wahltag in Bagdad verbracht. Frau Al-Dahir, wie haben Sie denn ganz persönlich diesen Tag erlebt?
Cordoba Al-Dahir: Ja, es hat eigentlich sehr chaotisch begonnen, um sechs Uhr und zehn Minuten haben die Explosionen hier in Bagdad angefangen. In der Luft hängt überall, in der ganzen Stadt in der Luft hängt dieser Geruch von den Explosionen, von Granatmörsern und eine Frau hat sich das Leben genommen, sie hat sich in die Luft gejagt, in der nähe eines Wahllokals hier an der Westseite von Bagdad, in der nähe eines Wahllokals.
Viele Menschen sammelten sich auch vor den Wahllokalen, es gab Chaos, weil die Wahlpapiere fehlten in manchen Lokalen, aber von unserer Seite, weil ich aus Deutschland komme und weil ich dort in Bagdad gar nicht registriert bin, musste ich in der Green Zone im Al-Rashid Hotel wählen. Es sind heute mehr als zehn Raketen, über vier Raketen in der Green Zone gefallen, und über zehn Raketen in der ganzen Stadt verteilt, in Bagdad, sind gefallen heute. Also Bagdad hat heute gebrannt, wie noch nie zuvor, wir waren heute fast wie in einem Kriegszustand.
Ricke: Viele Tote, viele Anschläge, was motiviert die Menschen dennoch zum Wählen zu gehen, sich in die Gefahr zu begeben?
Al-Dahir: Weil die den Wechsel wollen, sie haben die Nase voll von den Islamisten, die vier bis fünf Jahre nichts auf die Beine gestellt haben. Wenn Sie sich Bagdad heute anschauen, überall Wracks, überall Zerstörung, überall Dreck in der Stadt, nichts, es gibt keine Spur für den Wiederaufbau, es gibt keine Spur für Entwicklung im Irak. Also auch in der Stadt Bagdad, die Menschen schauen alle triste aus. Es gibt keine lächelnden Gesichter, es gibt, die Kinder, die schauen so trostlos aus, die Schulen, die sind so zerstört.
Die Menschen haben hier die Nase voll, die wollen Wechsel, sie wollen Entwicklung, sie wollen Stabilität, auch die stabile Lage. Sie sehen hier, was in Bagdad passiert ist, es ist ein Riesenbeweis dafür, dass es an der Stabilität, an der Sicherheit mangelt. Und zwar, es liegt auch daran, dass die Politik, die in der letzten Zeit betrieben wurde, wir gehen davon aus, dass viele Menschen wollen Iyad Allawi , dass er gewinnt, weil er liberaler und moderater Mensch ist und er will Entwicklung in dieses Land bringen, die haben, viele haben für ihn heute gewählt und nicht die Islamisten.
Ricke: Es wird ein neues Parlament gewählt, es wird eine neue Regierung geben, die soll vor allem für Ruhe und Stabilität sorgen. In knapp zwei Jahren, wollen die USA aus dem Irak ja abziehen, was muss bis dahin geleistet werden?
Al-Dahir: Das allererste, und das steht auch in unserem Wahlprogramm, und das kann niemals anders gehen: Ohne nationale Verbrüderung, kann es niemals im Irak zu einer Stabilität kommen und zur Sicherheit kommen. Ohne nationale Verbrüderung zwischen denjenigen, die die Macht durch die amerikanischen Panzer verloren haben, und mit denjenigen, die die Macht gewonnen haben durch die amerikanischen Panzer, also sprich mit den Baathisten und mit den islamistischen Schiiten, diese beiden Gruppierungen, wenn die nicht an einem gemeinsamen Tisch sitzen und für den Frieden wirklich sorgen, und den Frieden unterschreiben, einen Friedensvertrag unterschreiben, dann kann es niemals zur Sicherheit im Irak kommen. Niemals, und niemals zu einem Wiederaufbau, so schaut die Lage im Irak aus, wir müssen miteinander den Frieden schließen.
Ricke: Das ist das politische Ziel, das ist auch das politische Ziel des Parlaments, das den ganzen Irak vertreten soll, aber niemand weiß besser als Sie, dass dieses Land eigentlich längst zerfallen ist. Wir haben die sunnitischen und die schiitischen Araber, wir haben die Kurden, die nach einem eigenen Staat streben ...
Al-Dahir: Ja.
Ricke: Glauben Sie wirklich, dass es einen vereinten Irak geben kann?
Al-Dahir: Die liberale Linie, bestehend aus Iyad Allawi, bestehend aus Bolani, bestehend aus unserer Partei, die Liberalen, bestehend aus den Kommunisten, bestehend aus vielen anderen Splitterparteien, die alle werden eine Front bilden im Parlament, und diese Front wird so stark werden, dass sie wirklich für einen gemeinsamen Irak eine Politik betreiben, eine gemeinsame Politik betreiben und die nationale Integrität des Landes bewahren. All diese Parteien sind eigentlich pro-westlich gerichtet, und nicht für den Iran.
Ricke: Cordoba Al-Dahir von der irakischen liberalen Partei, vielen Dank Frau Al-Dahir!
Al-Dahir: Gern geschehen, Dankeschön!
Cordoba Al-Dahir: Ja, es hat eigentlich sehr chaotisch begonnen, um sechs Uhr und zehn Minuten haben die Explosionen hier in Bagdad angefangen. In der Luft hängt überall, in der ganzen Stadt in der Luft hängt dieser Geruch von den Explosionen, von Granatmörsern und eine Frau hat sich das Leben genommen, sie hat sich in die Luft gejagt, in der nähe eines Wahllokals hier an der Westseite von Bagdad, in der nähe eines Wahllokals.
Viele Menschen sammelten sich auch vor den Wahllokalen, es gab Chaos, weil die Wahlpapiere fehlten in manchen Lokalen, aber von unserer Seite, weil ich aus Deutschland komme und weil ich dort in Bagdad gar nicht registriert bin, musste ich in der Green Zone im Al-Rashid Hotel wählen. Es sind heute mehr als zehn Raketen, über vier Raketen in der Green Zone gefallen, und über zehn Raketen in der ganzen Stadt verteilt, in Bagdad, sind gefallen heute. Also Bagdad hat heute gebrannt, wie noch nie zuvor, wir waren heute fast wie in einem Kriegszustand.
Ricke: Viele Tote, viele Anschläge, was motiviert die Menschen dennoch zum Wählen zu gehen, sich in die Gefahr zu begeben?
Al-Dahir: Weil die den Wechsel wollen, sie haben die Nase voll von den Islamisten, die vier bis fünf Jahre nichts auf die Beine gestellt haben. Wenn Sie sich Bagdad heute anschauen, überall Wracks, überall Zerstörung, überall Dreck in der Stadt, nichts, es gibt keine Spur für den Wiederaufbau, es gibt keine Spur für Entwicklung im Irak. Also auch in der Stadt Bagdad, die Menschen schauen alle triste aus. Es gibt keine lächelnden Gesichter, es gibt, die Kinder, die schauen so trostlos aus, die Schulen, die sind so zerstört.
Die Menschen haben hier die Nase voll, die wollen Wechsel, sie wollen Entwicklung, sie wollen Stabilität, auch die stabile Lage. Sie sehen hier, was in Bagdad passiert ist, es ist ein Riesenbeweis dafür, dass es an der Stabilität, an der Sicherheit mangelt. Und zwar, es liegt auch daran, dass die Politik, die in der letzten Zeit betrieben wurde, wir gehen davon aus, dass viele Menschen wollen Iyad Allawi , dass er gewinnt, weil er liberaler und moderater Mensch ist und er will Entwicklung in dieses Land bringen, die haben, viele haben für ihn heute gewählt und nicht die Islamisten.
Ricke: Es wird ein neues Parlament gewählt, es wird eine neue Regierung geben, die soll vor allem für Ruhe und Stabilität sorgen. In knapp zwei Jahren, wollen die USA aus dem Irak ja abziehen, was muss bis dahin geleistet werden?
Al-Dahir: Das allererste, und das steht auch in unserem Wahlprogramm, und das kann niemals anders gehen: Ohne nationale Verbrüderung, kann es niemals im Irak zu einer Stabilität kommen und zur Sicherheit kommen. Ohne nationale Verbrüderung zwischen denjenigen, die die Macht durch die amerikanischen Panzer verloren haben, und mit denjenigen, die die Macht gewonnen haben durch die amerikanischen Panzer, also sprich mit den Baathisten und mit den islamistischen Schiiten, diese beiden Gruppierungen, wenn die nicht an einem gemeinsamen Tisch sitzen und für den Frieden wirklich sorgen, und den Frieden unterschreiben, einen Friedensvertrag unterschreiben, dann kann es niemals zur Sicherheit im Irak kommen. Niemals, und niemals zu einem Wiederaufbau, so schaut die Lage im Irak aus, wir müssen miteinander den Frieden schließen.
Ricke: Das ist das politische Ziel, das ist auch das politische Ziel des Parlaments, das den ganzen Irak vertreten soll, aber niemand weiß besser als Sie, dass dieses Land eigentlich längst zerfallen ist. Wir haben die sunnitischen und die schiitischen Araber, wir haben die Kurden, die nach einem eigenen Staat streben ...
Al-Dahir: Ja.
Ricke: Glauben Sie wirklich, dass es einen vereinten Irak geben kann?
Al-Dahir: Die liberale Linie, bestehend aus Iyad Allawi, bestehend aus Bolani, bestehend aus unserer Partei, die Liberalen, bestehend aus den Kommunisten, bestehend aus vielen anderen Splitterparteien, die alle werden eine Front bilden im Parlament, und diese Front wird so stark werden, dass sie wirklich für einen gemeinsamen Irak eine Politik betreiben, eine gemeinsame Politik betreiben und die nationale Integrität des Landes bewahren. All diese Parteien sind eigentlich pro-westlich gerichtet, und nicht für den Iran.
Ricke: Cordoba Al-Dahir von der irakischen liberalen Partei, vielen Dank Frau Al-Dahir!
Al-Dahir: Gern geschehen, Dankeschön!