Afghanischer Handelsminister: Schutztruppen müssen noch mindestens zehn Jahre bleiben

Die ausländischen Truppenkontingente in Afghanistan müssen nach Ansicht des afghanischen Industrie- und Handelsministers, Amin Farhang, noch mindestens zehn Jahre in dem Land bleiben, um zu einer Stabilisierung der Verhältnisse zu gelangen. Die afghanischen Probleme könne man nicht schnell lösen, sagte Farhang im Deutschlandradio Kultur.
Eine langfristige Unterstützung sei vor diesem Hintergrund unabdingbar. "In anderen Nachkriegsländern ist das auch so geschehen." Militärische Hilfe allein reiche dabei allerdings nicht aus: "Was die Afghanen brauchen, ist wirtschaftliche Entwicklung und Wiederaufbau. Die Gelder müssen besser eingesetzt und die Projekte schneller verwirklicht werden." Da die Umsetzung oft an bürokratischen Hürden und Korruption scheitere, sei eine enge Zusammenarbeit mit ausländischen Hilfskräften erforderlich.

Die gegenwärtige Sicherheitslage in Afghanistan ist nach Ansicht Farhangs "wirklich ernst". Als Grund führte der Industrie- und Handelsminister das Wiedererstarken der Taliban an. Diese hätten sich im Nachbarland Pakistan reorganisiert und würden ihre Überfälle nun intensivieren. Dass der pakistanische Staat die Milizen dabei erheblich unterstütze, sei kein Geheimnis: "Die Taliban werden mit sehr fortschrittlichen Waffen beliefert und die verwenden sie gegen die Afghanen und ihre Regierung."