AfD-Ausschluss aus Gremien von Bergen-Belsen

Keine Mitarbeit in KZ-Gedenkstätte

Eine Besucherin betrachtet in der Gedenkstätte Bergen-Belsen Registrierungsfotos polnischer Kriegsgefangener aus dem Warschauer Aufstand.
In dem ehemaligen KZ Bergen-Belsen starben während der Nazi-Herrschaft mehr als 70 000 Menschen. © dpa / picture alliance / Peter Steffen
Basil Kerski im Gespräch mit Korbinian Frenzel · 15.03.2018
Fast wäre die AfD in den Stiftungsrat der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen eingezogen - ein Gesetz des niedersächsischen Landtags hat das jedoch verhindert. Ein richtiger Schritt, meint der deutsch-polnische Journalist Basil Kerski.
Nach ihrem Einzug in den niedersächsischen Landtag stand der AfD ein Sitz im Stiftungsrat der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen zu. Überlebende des ehemaligen Konzentrationslagers hatten dagegen protestiert. Der niedersächsische Landtag hat daraufhin eine Gesetzesänderung beschlossen.
Danach müssen nur noch vier Fraktionen im Beirat der KZ-Gedenkstätte vertreten sein. CDU, SPD, FDP und Grüne sind dabei, die AfD als kleinste Fraktion bleibt außen vor.

Zeitzeugen verdienen Schutz

Ein Verfahren, das hier in jedem Fall angebracht ist, sagt der deutsch-polnische Journalist Basil Kerski im Deutschlandfunk Kultur: Man müsse die noch lebenden Zeitzeugen, viele von ihnen Partner der Gedenkstätten, vor solchen rechtsextremen Politikern schützen.
"Insofern ist die Entscheidung des Landtags aus meiner Sicht vollkommen richtig."

Grenzen setzen

Vertrauen sei ein sehr wichtiges Gut, so Kerski. Der Einzug der AfD in derartige Gremien könne im Ausland als die Unfähigkeit der Demokratie angesehen werden, mit solchen Kräften umzugehen.
Deshalb müsse man der AfD "ganz klar Grenzen setzen".
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