Äthiopische Behörden gehen gegen Journalisten und Aktivisten vor

Sicherheitskräfte haben in Äthiopien bei einer landesweiten Aktion allein in der Region Amhara mehr als 4.500 Menschen festgenommen. Damit sollten Recht und Ordnung aufrechterhalten, Kriminalität bekämpft und auswärtige Feinde beseitigt werden, sagte der für Frieden und Sicherheit in der Region zuständige Desalegn Tassew. Die Aktion richtete sich gegen Journalisten, Bürgerrechtsaktivisten und andere Personen. Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte am Freitag erklärt, das Vorgehen sei nötig, um Bürger zu schützen und das Überleben der Nation zu sichern. Menschenrechtsgruppen zeigten sich alarmiert. Der Krieg zwischen der Zentralregierung und Rebellen in der nördlich von Amhara gelegenen Region Tigray hat in den vergangenen Monaten nachgelassen, nachdem die Aufständischen einen humanitären Waffenstillstand der Regierung akzeptiert hatten. Doch wird aus ganz Äthiopien über Tötungen, Rechtsverstöße und Massenverhaftungen berichtet, insbesondere aus den Regionen Amhara und Oromia.