Ägyptischer Schriftsteller Sonallah Ibrahim gestorben

Der ägyptische Schriftsteller und bedeutende Vertreter der arabischen Literatur Sonallah Ibrahim ist tot. Er starb im Alter von 88 Jahren, wie das ägyptische Kulturministerium bekannt gab. Man verliere mit ihm eine außergewöhnliche litarische Persönlichkeit, so Minister Ahmed Fouad Hanno. Sonallah Ibrahim wurde 1937 in Kairo geboren und etablierte sich als einer der kritischsten Schriftsteller der postkolonialen arabischen Welt. Mit seinen Werken wandte er sich gegen Unterdrückung, politische Umbrüche, Neoliberalismus und westliche Vorherrschaft, insbesondere in seinem Heimatland. Viele seiner Romane wurden ins Englische und Französische übersetzt. Sein berühmtestes Werk, "Zaat" (1992), zeichnet ein Bild des heutigen Ägyptens – vom Sturz der Monarchie 1952 bis zu den neoliberalen Jahren unter Präsident Hosni Mubarak – aus der Perspektive einer Frau aus der Mittelschicht. Das Buch, das 2013 verfilmt wurde, fand besonderen Anklang bei der ägyptischen Jugend, die vom Arabischen Frühling 2011 geprägt war und der letztlich Mubarak stürzte.