Adventskalender - 7. Türchen

Der Nazi und sein Jäger

Der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höss (Mitte), steht Mitte der 40er-Jahre auf dem Flugplatz in Nürnberg. Er wird zusammen mit einer Gruppe Offiziere nach Polen ausgeliefert.
Der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höss (Mitte), bei seiner Auslieferung nach Polen Mitte der 40er-Jahre © picture alliance / dpa
Verschenkt von Winfried Sträter · 07.12.2014
Der Journalist Thomas Harding hat die Geschichte seines Großonkels aufgeschrieben: Hanns Alexander Harding war ein Nazi-Jäger. Er hatte den nach Kriegsende verschwundenen Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, aufgespürt und verhaftet.
Zwei junge Männer in Deutschland im frühen 20. Jahrhundert. Der Berliner Jude Hanns Alexander und Rudolf Höß. Hanns, dessen Familie 1936 aus Deutschland flieht. Rudolf, der ein deutscher Bauer werden will, über das völkische Milieu der 20er-Jahre in die SS gerät und gehorsam seine Pflicht tut, wo er eingesetzt wird: in Auschwitz.
1946 spürt Hanns – inzwischen britischer Offizier – Rudolf auf und verhaftet ihn. Zwei einfühlsam erzählte Biographien und eine beunruhigende Botschaft: Höß war ein ziemlich normaler Mensch, bevor er zu einem beispiellosen Massenmörder wurde.
Winfried Sträter, Redakteur beim Deutschlandradio Kultur
Winfried Sträter, Redakteur beim Deutschlandradio Kultur© privat

Thomas Harding: Hanns und Rudolf. Der deutsche Jude und die Jagd nach dem Kommandanten von Auschwitz
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Schwelien
dtv, München 2014
399 Seiten, 24,90 Euro