Academy Museum

Filmmuseum mit einem Jahrhundert Verspätung

Rückseite mit gläserner Kinokuppel des Academy Museum of Motion Pictures
Vieles unter einem Dach: Der Neubau des Academy Museum of Motion Pictures mit gläserner Kuppel beherbergt auch ein großes Kino. © picture alliance / ZUMA Wire / Ringo Chiu
Jessica Niebel im Gespräch mit Stephan Karkowski |
Die Academy of Motion Picture Arts vergibt seit 1929 die begehrten Oscars. Jetzt eröffnet sie ihr Museum, um ihre riesige Sammlung zur Filmgeschichte zu zeigen. Warum das so lange gedauert hat, erklärt Kuratorin Jessica Niebel.
Schon die Gründer von Hollywoods seit 1927 bestehender Academy of Motion Picture Arts and Sciences wollten auch ein Museum zur Filmgeschichte bauen. Doch erst jetzt wurde dieser Plan realisiert. Der italienische Stararchitekt Renzo Piano hat es entworfen, nun wird es eröffnet [AUDIO] .
"Tom Hanks, der ja sehr stark beteiligt ist an der Erschaffung unseres Museum, hat das Gebäude mit einer Laterna Magica verglichen", sagt die Kuratorin des Museums, Jessica Niebel, über die Architektur.
Die zum Hollywood-Museum umgebaute Fassade des Saban Building in Los Angeles
Die zum Academy Museum of Motion Pictures umgebaute Fassade des Saban Building in Los Angeles© picture alliance /AP Images / Willy Sanjuan
Das neue Museum besteht aus zwei Teilen: einem umgestalten historischen Gebäude und einem kuppelförmigen Neubau mit Kino für 1000 Zuschauer sowie Platz für ein Filmorchester. Das neue Museum sei so konzipiert, dass man es für Ausstellungen leicht umgestalten könne, lobt Niebel.

Ein Jahrhundert Verspätung

Es gebe viele Gründe, dass das Museum erst jetzt realisiert worden ist. Vor allem habe man viel Geld eintreiben müssen, um ein flexibles Museum bauen zu können. "Da muss man machen können, was man will." Zudem sei die Academy eine große Institution mit sehr vielen Mitgliedern: "Da müssen alle an Bord sein und da müssen auch alle mitgenommen werden."
Der größte Teil der Sammlung, die gezeigt werden soll, stammt von der Academy selbst – sie hat bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung angefangen zu sammeln.
Als Kuratorin habe sie vor allem aus dieser "ältesten und beste Filmsammlung der Welt" schöpfen können: Fotografien, Poster und Drehbücher. Aber auch dreidimensionale Objekte, wie das Aries-Modell aus Stanley Kubricks Science-Fiction-Film "2001: A Space Odyssey". "Es ist wunderschön restauriert worden und erstrahlt jetzt in seiner Vitrine", sagt Niebel.
"Jaws" Installation mit dem Modell eine weißen Hais im neuen Academy Museum of Motion Pictures
"Jaws" Installation im neuen Academy Museum of Motion Pictures© picture alliance / AP Photo / Chris Pizzello
Zudem habe man aber auch Objekte aus der ganzen Welt geliehen, denn man wolle ein Museum sein, das die ganze Filmgeschichte abbilde.

Retrospektive über Hayao Miyazaki

Das werde auch damit unterstrichen, dass man als erste Ausstellung zur Eröffnung eine Werkschau über den japanischen Regisseur Hayao Miyazaki zeigt. "Er ist einer der größten Filmemacher unserer Zeit. Seine Filme erreichen junge und alte Menschen auf der ganzen Welt – und es ist toll, wenn man ein so großes Publikum erreichen kann."
(mle)
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