60 Jahre Konzertreihe "Debüt im Deutschlandfunk Kultur"

Jubiläumskonzert in der Philharmonie Berlin

Moderation: Holger Hettinger |
60 Jahre ist es her, dass im Jahr 1959 die Verantwortlichen des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) die Konzertreihe "RIAS stellt vor" erfanden. Zum Jubiläumskonzert sind elf ehemalige Debütanten mit dem DSO Berlin zu erleben.
Mitten im Kalten Krieg wollten die Redakteure des RIAS gemeinsam mit dem "Radio-Symphonie-Orchester Berlin", dem heutigen Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, junge, aber bereits international erfolgreiche Musiker erstmals in Berlin präsentieren. Das erste Konzert fand vor 60 Jahren, am 3. November 1959, statt. Vorgestellt wurden drei junge Solisten und ein noch recht unerfahrener Orchesterleiter. Es waren der Cellist Leslie Parnas, der Pianist Anton Kuerti, der Geiger Uto Ughi und der Dirigent Christoph Stepp.
Drahtfunk-Plakat  1959
Das Plakat des ersten Konzertes RIAS stellt vor am 3.11.1959© RIAS
Die Liste der renommierten Musiker, die ihr Berlin-Debüt in dieser Reihe gaben, ist lang. 150 junge Dirigenten und mehrere hundert junge Solisten durften ihr Können mit dem DSO zeigen. Jacqueline Du Pré und Daniel Barenboim (beide 1963), Jessye Norman (1969) und Simon Rattle (1977), Jewgenij Kissin (1987) und Cecilia Bartoli (1988), Daniel Hope (1993) und Renaud Capuçon (2000), Tugan Sokhiev (2003) und Emmanuel Tjeknavorian (2018) gehören dazu. Hinzu kamen ab 1988 noch Kammerkonzerte, in denen sich hochtalentierte Ensembles oder Pianisten wie Daniil Trifonov (2013) dem Publium präsentierten.

Ausverkaufte Konzertsäle

Schaut man in die Frühzeit der Konzertreihe zurück, und blättert in den alten RIAS-Quartalsheften, dann begegnet man extrem kritischen Rezensenten, liest Berichte über stets ausverkaufte Konzertsäle und schaut auf Fotos von sehr jungen Solisten mit entschlossenen Gesichtern.
Fast skurril wirkt es da, was ein Kritiker 1963 über die Cellistin Jacqueline Dú Pre schrieb: "Die Solistin kämpfte sich redlich durch alle Schwierigkeiten des Schumannschen Cellokonzerts hindurch. Das große Mädchen mit dem Wuschelkopf spielte noch nicht ganz sauber." Die Rede ist von ihrem heute legendären Berlin-Debütkonzert bei "RIAS-stellt-vor", dirigiert von Gerd Albrecht, inzwischen digitalisiert und veröffentlicht beim Label Audite.
Was aus all den Dokumenten aus sechs Jahrzehnten hervorgeht, ist der Enthusiasmus für die Sache, und der hält auch nach 60 Jahren unvermindert an: bei den internationalen jungen Solisten, den Musikern des Orchesters und auch den Programmverantwortlichen und stillen Helfern hinter der Bühne.
Im Online-Archiv des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin findet man alle Orchesterkonzerte der Reihe von 1959-2011.

Konzert mit elf ehemaligen Solisten und Dirigenten

Für das Jubiläumskonzert haben elf ehemalige Solisten und Dirigenten, heute allesamt äußerst renommierte Künstlerinnen und Künstler, unsere Einladung angenommen, sich nicht mit einem Solokonzert, sondern mit Ausschnitten aus Doppel- und Tripelkonzerten zu präsentieren:
Die Geigerin Diana Tishchenko
Die Geigerin Diana Tishchenko© Evgeny Evyuktov
Der Geiger Emmanuel Tjeknavorian
Der Geiger Emmanuel Tjeknavorian© Julia Wesely
Die Bratschistin Tabea Zimmermann
Die Bratschistin Tabea Zimmermann© Marco Borggreve

Claudio Bohórquez, Violoncello

Der Cellist Claudio Bohórquez
Der Cellist Claudio Bohórquez© Gina Gorny
Der Cellist Daniel Müller-Schott
Der Cellist Daniel Müller-Schott© Uwe Arens

Martin Spangenberg, Klarinette

Der Klarinettist Martin Spangenberg
Der Klarinettist Martin Spangenberg© Frank Jerke
Der Trompeter Alexandre Baty
Der Trompeter Alexandre Baty© Kaneko
Alexandre Baty, Trompete

Die Pianistin Anna Vinnitskaya
Die Pianistin Anna Vinnitskaya© Marco Borggreve

Markus Groh, Klavier

Der Pianist Markus Groh
Der Pianist Markus Groh© Markus Groh / Kalare Studio / Dan Williams
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin steht auf der Bühne der Philharmonie Berlin.
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin bei einem Konzert in der Philharmonie Berlin.© Deutsches Symphonie-Orchester Berlin / Kai Bienert

Leitung: Andrew Litton (1. Teil)

Der Dirigent Andrew Litton
Der Dirigent Andrew Litton© Steve J. Sherman

Leitung: Lawrence Foster (2. Teil)
Der Dirigent Lawrence Foster
Der Dirigent Lawrence Foster© Marc Ginot
28.10.2019
Jubiläumskonzert "Debüt im Deutschlandfunk Kultur"

Großer Saal der Philharmonie Berlin
20.00 Uhr
Dmitrij Schostakowitsch
Festliche Ouvertüre für Orchester op. 96 A-Dur
Dmitrij Schostakowitsch
Lento, Moderato und Finale
aus: Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll, op. 35
Ludwig van Beethoven
"Rondo alla Polacca"
aus: Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur, op. 56
Hector Berlioz
"Le Carnaval romain". Ouverture caractéristique op. 9
Béla Bartók
Rumänische Volkstänze
Max Bruch
Allegro moderato und Allegro molto
aus: Konzert für Klarinette, Viola und Orchester e-Moll, op. 88
Johannes Brahms
Vivace non troppo
aus: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102
George Enescu
Rumänische Rhapsodie A-Dur, op. 11 Nr. 1

Diana Tishchenko, Violine
Emmanuel Tjeknavorian, Violine
Tabea Zimmermann, Viola
Claudio Bohórquez, Violoncello
Daniel Müller-Schott, Violoncello
Martin Spangenberg, Klarinette
Alexandre Baty, Trompete
Anna Vinnitskaya, Klavier
Markus Groh, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Andrew Litton (1. Teil)
Sir Lawrence Foster (2. Teil)

Karten:
Kasse der Philharmonie Berlin, VVK und AK
Mo.-Fr. 15.00-18.00 Uhr
Sa./So. 11.00-14.00 Uhr
Besucherservice der ROC GmbH
Charlottenstr. 56, 10117 Berlin
Mo.-Fr. 9.00-18.00 Uhr
T +49 30 202 987 10
tickets@roc-berlin.de
Webshop der ROC
Webshop des DSO Berlin

Anfahrt:
Philharmonie Berlin
Herbert-von-Karajan-Straße 1
10785 Berlin
Tel.: 030 - 254 88 0
Bus 200 | Philharmonie
Bus M48, M85 | Kulturforum
U-Bahn, S-Bahn

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