500 Jahre altes Buch kehrt ins Jüdische Theologische Seminar in Budapest zurück

    Schuhe stehen am Donauufer: Ein Mahnmal zu Ehren der Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in Budapest massakriert wurden. (Quelle: picture alliance)
    Schuhe am Donauufer: Ein Mahnmal zu Ehren der Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in Budapest massakriert wurden. © picture alliance / imageBROKER / Valeria Venezia
    Das Jüdische Theologische Seminar in Budapest beherbergt eine der größten und wertvollsten jüdischen Büchersammlungen Europas. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fehlen jedoch etwa 20.000 Bücher und viele wertvolle Manuskripte - weil sie von den Nationalsozialisten nach dem Einmarsch in Ungarn 1944 beschlagnahmt wurden. Jetzt, mehr als 80 Jahre später, kehren einige der Bücher in das 150 Jahre alte Seminar zurück, berichtet die New York Times. Eines davon – eine venezianische Miniaturausgabe der Chamisha Chumshei Torah (oder Fünf Bücher Mose) und der Haftarot, also ausgewählte Texte aus den Büchern der Propheten aus dem 16. Jahrhundert, soll am Mittwoch im ungarischen Konsulat in New York zurückgegeben werden. Ein auf seltene Judaica spezialisierter Buchhändler hatte den 500 Jahre alten Band im vergangenen Jahr in den USA für 19.000 Dollar zum Verkauf angeboten. Nachdem ungarische Beamte die Heimatschutzbehörde informiert hatten, wurde das Buch in den USA beschlagnahmt. Laut New York Times hat auch die Universität Heidelberg 2023 vier seltene, wertvolle Drucke aus dem 16. Jahrhundert nach Budapest zurückgeschickt und hat seitdem weitere gefunden, die sie zurückgeben will.