50 Jahre nach dem Kennedy-Attentat

    Der Albtraum von Dallas

    21.11.2013
    Die Amtszeit von John F. Kennedy endete nach etwas mehr als 1000 Tagen mit drei tödlichen Kugeln. 50 Jahre sind seit dem Attentat vergangen, doch Diskussionen darüber gibt es bis heute.
    Auch 50 Jahre nach dem Attentat von Dallas ist das Interesse der Öffentlichkeit an dem Tod des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy noch immer nicht erloschen. Bis heute ranken sich Verschwörungstheorien um die Geschehnisse vom 22. November 1963. Hat ihn der Geheimdienst ermordet, weil er den Pazifismus entdeckte? Oder wurde US-Präsident John F. Kennedy vor 50 Jahren von dem einem verwirrten Einzeltäter namens Lee Harvey Oswald erschossen? Gerade erst ist ein Buch erschienen, das die These vertritt, hinter der Ermordung verberge sich ein Staatsstreich.
    Die offizielle Beschreibung der Ereignisse von Dallas ist eine andere: Um 12:30 Uhr wird der Präsident am Dealey Plaza plötzlich von mehreren Schüsse getroffen. Im Warren-Report, dem zehn Monate später veröffentlichten, offiziellen Untersuchungsbericht, heißt es: "Eine Kugel durchschlug den Nacken des Präsidenten; die folgende Kugel zerschmetterte die rechte Hirnschale." Festgenommen wird Lee Harvey Oswald, ein unehrenhaft aus dem Marinekorps entlassener Ex-Soldat. Vor Gericht kann sich Oswald nicht mehr zu dem Mordvorwurf äußern. Nur zwei Tage nach seiner Festnahme wird er bei der Überführung vom Polizeipräsidium ins Kreisgefängnis erschossen. Oswalds Ermordung wird live von mehreren US-amerikanischen Fernseh- und Radiosendern übertragen.
    Im amerikanischen und deutschen Rundfunk gab es wochenlang nur ein Thema. In den Archiven des RIAS und Deutschlandfunks finden sich spannende Ausschnitte, die auch die vielen Hoffnungen ausdrücken, die mit Kennedy verbunden waren.
    Das Attentat von Dallas hat auch in der Literatur seine Spuren hinterlassen. Seit damals bis in die Gegenwart wurden immer neue Bücher zu dem Thema veröffentlicht. Die mysteriösen Umstände um Kennedys Tod haben Autoren wie Don deLillo, Stephen King oder Norman Mailer zu Romanen inspiriert.
    Kennedys Tod fiel in ein Jahr mit wichtigen Weltereignissen. Die Präsidentschaft des charismatischen Politikers fiel in die Hochphase des Kalten Krieges. Innenpolitisch entwickelte sich in den USA die Rassentrennung zu einem der wichtigsten Themen. Die wachsende Bürgerrechtsbewegung erfuhr mit der "I have a dream"-Rede von Martin Luther King ihren Höhepunkt.

    Programmtipps für Freitag, 22.11.:

    Deutschlandradio Kultur, 11:07 Uhr, Wie Bilder von Attentaten und Kathastrophen zu Ikonen werden

    Deutschlandradio Kultur, 16:50 Uhr, DVD-Tipp: Oliver Stones "John F.Kennedy - Tatort Dallas"

    (mau)
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