Wie das Flüchtlings-Ich klingt

Fremdheit und Anpassungsprobleme lassen sich auch auf der Klangebene veranschaulichen: etwa wie jemand hustet oder mit den Fingern schnippt. Davon handelt ein Sound-Vortrag des Documenta-Sonderkurators Bonaventure Ndikung bei der 5. Pluriversale.
Flüchtlinge müssen sich ständig anpassen: Daran kann man arbeiten, aber es gibt diesen Raum tief drin in jedem Menschen, der sich nicht so einfach anpassen lässt. Wie jemand hustet oder mit den Fingern schnippt zum Beispiel. Elemente der Person also, die viel tiefer eingeprägt sind als Sprache oder Erscheinung.
Die Geräuschebene ist unbewusster und deswegen viel schwieriger zu assimilieren als das Optische. In seiner Lecture Performance "Blunted on Reality" versucht der Wissenschaftler, Kunsttheoretiker und Documenta-Sonderkurator Bonaventure Ndikung also, die Fremdheit und Anpassungsprobleme, die das Ankommen geflüchteter Menschen hier prägen, auf dieser Klangebene zu veranschaulichen.
Ndikung eröffnet mit diesem "Sound-Vortrag" die 5. Pluriversale der Akademie der Künste der Welt in Köln.