425 Jahre Staatsorchester Stuttgart

Festlicher Jahresauftakt unter Sylvain Cambreling

Staatstheater Stuttgart
Staatstheater Stuttgart © dpa / picture alliance / Wolfram Kastl
04.01.2018
Gleich mit dem ersten Tag des neuen Jahres ging es in Stuttgart in die Vollen – aber der Anlass war auch entsprechend: das Staatsorchester der schwäbischen Landeshauptstadt feiert seinen 425. Geburtstag.
Wo es kunstfreundliche Höfe gab, vielleicht auch noch eine Oper zur Haushaltung gehörte – an solchen Orten sind die Aussichten gut, über Jahrhunderte hin eine lebendige Orchestertradition zu entwickeln. So verhielt es sich auch mit den württembergischen Herzögen und ihrer Kapelle, in deren Tradition sich das heutige Staatsorchester sieht.
Wie schon in altfeudalen Zeiten ist die Bespielung der Oper Hauptaufgabe des Ensembles. Zu den über 200 Vorstellungen pro Jahr kommen dann noch jeweils sieben Orchester- und Kammerkonzerte. Das Festkonzert brachte beide Komponenten zusammen: es fand unter Leitung des aktuellen Chefs Sylvain Cambreling im Opernhaus und mit etlichen wirkungsvollen musiktheatralischen Orchestereinlagen, aber in konzertanter Form statt. Beethovens "Fünfte", eine Art Welttheater ohne Bühnenhandlung, bildete dann die abschließende Apotheose, während vorher, quasi als warnender, vielleicht auch verstörender Einwurf, Helmut Lachenmanns "Marche fatale" – die bei dieser Gelegenheit uraufgeführte Neubearbeitung einer älteren Komposition – zu vernehmen war.
Staatsoper Stuttgart
Aufzeichnung vom 1. Januar 2018
Jubiläumskonzert 425 Jahre Staatsorchester Stuttgart
Richard Wagner
Vorspiel zum 3. Akt aus "Lohengrin"
Giuseppe Verdi
Ouvertüre zu "La forza del destino"
Wolfgang Amadeus Mozart
"Nehmt meinen Dank, ihr holden Gönner", Arie KV 383
Richard Strauss
"Liebeshymnus" op. 32 Nr. 3
Hector Berlioz
"Chasse royale et orage" aus "Les Troyens"
Helmut Lachenmann
Marche fatale (Uraufführung der Fassung für Großes Orchester)
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Mandy Fredrich, Sopran
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Sylvain Cambreling