35.000 Jahre alte Elfenbeinschnitzerei zeigt doch Bär oder Löwe statt Pferd

    Ein Archäologe untersucht im Urgeschichtlichen Museum eine Elfenbeinschnitzerei, die vermutlich einen Bären darstellt.
    Urzeit-Fund des Jahres © Stefan Puchner / dpa / Stefan Puchner
    27.07.2023
    Eine 35.000 Jahre alte Elfenbeinschnitzerei aus der Eiszeithöhle Hohler Fels auf der Schwäbischen Alb zeigt anders als bisher vermutet einen Bären. Bisher war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es sich um einen Pferdekopf handelt. Nun aber untermauern neue archäologische Funde der Universität Tübingen das Bild eines Bären. Die Forscherinnen und Forscher haben vor kurzem ein etwa 4 mal 2,5 Zentimeter großes Stück entdeckt, das nahtlos an den bereits vor mehr als 20 Jahre gefundenen Kopf der Elfenbeinfigur passt. Dadurch habe die Tierfigur nun einen massigen Körper und zeige den typisch ausgeprägten Bärenbuckel in Schulterhöhe, sagte der Urgeschichtler Nicholas Conard. Eventuell sei aber auch eine Interpretation als Höhlenlöwe möglich, erläuterte der prähistorische Archäologe. Die Steinzeithöhlen der Schwäbischen Alp sind seit 2017 Teil des Welterbes der Unesco. In der Region wurden bedeutende Schnitzereien und Zeugnisse der Eiszeitmenschen entdeckt. Darunter ist auch die "Venus vom Hohle Fels", die als eine der ältesten Frauendarstellungen der Welt gilt.