323. Galeriekonzert
Bei einem Galeriekonzert, veranstaltet einen Tag nach Mozarts 250. Geburtstag, kann der große Jubilar der Saison nicht fehlen. Im Programm des Litauischen Kammerorchesters wird er mit frühen Kompositionen, mit zwei der „Salzburger Sinfonien“ für Streicher, vertreten sein.
Werke gleicher Besetzung und ähnlichen Charakters von Leopold Mozart und Carl Philip Emanuel Bach werfen ein Licht auf das schöpferische Umfeld, in dem Wolfgang Amadeus Mozarts stand und von wem er wichtige Anregungen bekam.
Besonders sinnfällig ist diesmal der Zusammenhang von Musik und bildender Kunst, wenn Wolfgang Holler Bühnenbild-Entwürfe zu Mozarts „Don Giovanni“ präsentiert.
Max Slevogt
1868 Landshut/Niederbayern – 1932 Neukastel/Pfalz
Mozarts Don Giovanni Bühnen-Entwürfe für die Dresdner Staatsoper von Slevogt, 1924
10 Lithographien in Schwarzweiß, 31 x 47,5 cm
Kupferstich-Kabinett Inv.Nr. B 1924-4
Zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus zählt Max Slevogt, dessen Werk schon zu Lebzeiten in Dresden sehr geschätzt wurde. Davon zeugt nicht nur die „Ägypten-Folge“ in der Galerie Neue Meister, die als „Apotheose von Farbe und Licht“ bezeichnet wird, sondern auch eine größere Gruppe von Werken seiner Hand im Kupferstich-Kabinett sich.
Wohl kein anderer Künstler hat sich künstlerisch so intensiv, leidenschaftlich und anhaltend mit Wolfgang Amadeus Mozart beschäftigt wie Slevogt. Ein Grund ist sicherlich, dass der hochmusikalische Slevogt in seiner Jugend schwankte, ob er Sänger werden oder doch seiner malerischen Begabung folgen sollte.
Durch seine Mutter fand er zunächst einen Zugang zur romantischen Musik, aber auch zu Johann Sebastian Bach fühlte er sich bald hingezogen. Die tiefe Zuneigung zu Mozart entwickelte sich dagegen erst im Verlaufe der Zeit. Neben der „Zauberflöte“ war es vor allem „Don Giovanni“, die dramatischste Mozartoper, die Slevogt faszinierte.
Einen großen Anteil an seiner Begeisterung für diesen Stoff hatte seine Freundschaft zu dem portugiesischen Sänger und Schauspieler Francisco d’Andrade. Wer kennt nicht Slevogts Bildnis des Sängers als Don Giovanni von 1902, den berühmten „Weißen d’Antrade“ (heute Staatsgalerie Stuttgart), auf dem der Sänger elegant und chevaleresk im Kostüm des 16. Jahrhunderts posiert. Weniger bekannt, aber nicht minder eindrucksvoll ist das Gemälde des so genannte „Schwarzen d’Antrade“, das ebenfalls zum Typus des so genannten „Rollenporträts“ gehört.
Für Slevogt war d’Antrade die ideale Besetzung für diese Paraderolle eines jeden herausragenden, temperamentvollen Baritons. 1921 schuf Slevogt eine Folge von zwanzig Zeichnungen zu „Don Juan“, dem heiteren Drama von Lorenzo da Ponte, die als Buchillustrationen in Holz geschnitten wurden.
Die hier vorgestellten Arbeiten gehen jedoch auf die farbigen Bühnenbildentwürfe zurück, die Slevogt 1924 für die Aufführung des Don Giovanni an der Dresdner Staatsoper anfertigte. Die musikalische Leitung lag damals bei Fritz Busch. Der Dresdner Kunsthändler Ludwig Gutbier bemühte sich, Slevogts originale Bühnenbildentwürfe zu erwerben, doch der Künstler behielt die Werke für sich. So gab es keine Möglichkeit, diese für die Dresdner Operngeschichte wichtigen Originale für das Kupferstich-Kabinett zu gewinnen. Doch erwarb man bereits im Entstehungsjahr die Mappe mit den zehn Lithographien.
Wolfgang Holler
323. Galeriekonzert
Gobelinsaal der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden
Aufzeichhnung vom 28.01.2006
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie Nr. 4 A-Dur WQ 182/4
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie G-Dur KV 124
Wolfgang Holler (Direktor des Kupferstich-Kabinetts) spricht über die
„Don-Giovanni-Bühnenbild-Entwürfe für die Dresdner Staatsoper“ von Max Slevogt
Leopold Mozart
Sinfonie F-Dur (Eisen F 5)
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie A-Dur KV 201
Litauisches Kammerorchester
Leitung: Georg Mais
Prof. Dr. Wolfgang Holler
Direktor des Kupferstich-Kabinetts
nach Konzertende ca. 21:55 Uhr Nachirchten
Besonders sinnfällig ist diesmal der Zusammenhang von Musik und bildender Kunst, wenn Wolfgang Holler Bühnenbild-Entwürfe zu Mozarts „Don Giovanni“ präsentiert.
Max Slevogt
1868 Landshut/Niederbayern – 1932 Neukastel/Pfalz
Mozarts Don Giovanni Bühnen-Entwürfe für die Dresdner Staatsoper von Slevogt, 1924
10 Lithographien in Schwarzweiß, 31 x 47,5 cm
Kupferstich-Kabinett Inv.Nr. B 1924-4
Zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus zählt Max Slevogt, dessen Werk schon zu Lebzeiten in Dresden sehr geschätzt wurde. Davon zeugt nicht nur die „Ägypten-Folge“ in der Galerie Neue Meister, die als „Apotheose von Farbe und Licht“ bezeichnet wird, sondern auch eine größere Gruppe von Werken seiner Hand im Kupferstich-Kabinett sich.
Wohl kein anderer Künstler hat sich künstlerisch so intensiv, leidenschaftlich und anhaltend mit Wolfgang Amadeus Mozart beschäftigt wie Slevogt. Ein Grund ist sicherlich, dass der hochmusikalische Slevogt in seiner Jugend schwankte, ob er Sänger werden oder doch seiner malerischen Begabung folgen sollte.
Durch seine Mutter fand er zunächst einen Zugang zur romantischen Musik, aber auch zu Johann Sebastian Bach fühlte er sich bald hingezogen. Die tiefe Zuneigung zu Mozart entwickelte sich dagegen erst im Verlaufe der Zeit. Neben der „Zauberflöte“ war es vor allem „Don Giovanni“, die dramatischste Mozartoper, die Slevogt faszinierte.
Einen großen Anteil an seiner Begeisterung für diesen Stoff hatte seine Freundschaft zu dem portugiesischen Sänger und Schauspieler Francisco d’Andrade. Wer kennt nicht Slevogts Bildnis des Sängers als Don Giovanni von 1902, den berühmten „Weißen d’Antrade“ (heute Staatsgalerie Stuttgart), auf dem der Sänger elegant und chevaleresk im Kostüm des 16. Jahrhunderts posiert. Weniger bekannt, aber nicht minder eindrucksvoll ist das Gemälde des so genannte „Schwarzen d’Antrade“, das ebenfalls zum Typus des so genannten „Rollenporträts“ gehört.
Für Slevogt war d’Antrade die ideale Besetzung für diese Paraderolle eines jeden herausragenden, temperamentvollen Baritons. 1921 schuf Slevogt eine Folge von zwanzig Zeichnungen zu „Don Juan“, dem heiteren Drama von Lorenzo da Ponte, die als Buchillustrationen in Holz geschnitten wurden.
Die hier vorgestellten Arbeiten gehen jedoch auf die farbigen Bühnenbildentwürfe zurück, die Slevogt 1924 für die Aufführung des Don Giovanni an der Dresdner Staatsoper anfertigte. Die musikalische Leitung lag damals bei Fritz Busch. Der Dresdner Kunsthändler Ludwig Gutbier bemühte sich, Slevogts originale Bühnenbildentwürfe zu erwerben, doch der Künstler behielt die Werke für sich. So gab es keine Möglichkeit, diese für die Dresdner Operngeschichte wichtigen Originale für das Kupferstich-Kabinett zu gewinnen. Doch erwarb man bereits im Entstehungsjahr die Mappe mit den zehn Lithographien.
Wolfgang Holler
323. Galeriekonzert
Gobelinsaal der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden
Aufzeichhnung vom 28.01.2006
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie Nr. 4 A-Dur WQ 182/4
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie G-Dur KV 124
Wolfgang Holler (Direktor des Kupferstich-Kabinetts) spricht über die
„Don-Giovanni-Bühnenbild-Entwürfe für die Dresdner Staatsoper“ von Max Slevogt
Leopold Mozart
Sinfonie F-Dur (Eisen F 5)
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie A-Dur KV 201
Litauisches Kammerorchester
Leitung: Georg Mais
Prof. Dr. Wolfgang Holler
Direktor des Kupferstich-Kabinetts
nach Konzertende ca. 21:55 Uhr Nachirchten

Max Slevogt© Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Max Slevogt© Staatliche Kunstsammlungen Dresden