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"Wahnsinn - Gold!", war Maria Höfl-Rieschs erster Facebook-Eintrag knapp zwei Stunden nach dem Olympiasieg in Sotschi. Die Partenkirchnerin triumphierte bei der Super-Kombination.
Womöglich hat der 29-Jährigen ja das Gebet von Schwester Immanuela den entscheidenden Schub gegeben. Ihre ehemalige Grundschullehrerin, mittlerweile 79 Jahre alt, ist Ordensfrau der Armen Schulschwestern in Würzburg. Vor jedem wichtigen Rennen Marias bittet sie um göttlichen Beistand. Immanuela ist überzeugt, dass auch sie einen kleinen Anteil am Erfolg hat, indem sie ihrer früheren Schülerin Mut und Hoffnung mit auf den Weg gibt.
Seit einigen Jahren haben die Beiden wieder Kontakt und schreiben sich regelmäßig, per E-Mail, meist aber per Brief. Wie bereits vor vier Jahren in Vancouver war Maria Höfl-Riesch im Zweikampf aus Abfahrt und Slalom die Schnellste. Damit war nach Platz fünf in der Abfahrt nicht unbedingt zu rechnen, aber die Garmisch-Partenkirchenerin ist eben eine vielseitig begabte Skirennfahrerin und lieferte ein starkes Slalom-Rennen ab. Mehr als eine Sekunde holte sie auf die nach dem ersten Wettbewerb führende Julia Mancuso aus den USA auf.
Am Ende triumphierte sie vor der Österreicherin Nicole Hosp und Mancuso. Umso bemerkenswerter, nachdem Maria Höfl-Riesch im Training in beiden Disziplinen Probleme hatte, ihre Ideallinie zu finden. Mit dem Sieg verbesserte sie sich in der olympischen Rangliste der besten deutschen Skirennfahrerinnen auf Platz zwei, jetzt vor Rosi Mittermaier und nur noch knapp hinter Katja Seizinger. Schon morgen geht Maria Höfl-Riesch wieder an den Start. Dann in der Abfahrt.
Auch in Sonja Gerths Tageszusammenfassung vom dritten Wettkampftag steht die Kombinations-Olympiasiegerin natürlich im Mittelpunkt.